Süddeutsche Zeitung

Germering:Kantine, Kicker, Bergblick

Das Unternehmen C4B weiht die neue Zentrale ein. Annehmlichkeiten sollen kreative Köpfe anziehen.

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die neue Firmenzentrale von "Com for Business" oder kurz C4B zeigt, dass in Germering auch schnell gebaut werden kann. Nach kaum 18 Monaten Bauzeit ist das Germeringer Software-Unternehmen am "Unteren Point", so heißt die Straße ganz in der Nähe des Germeringer Feuerwehrhauses, in ihr Bürogebäude eingezogen.

So konnte Stephan Krä, der Vorstandsvorsitzende der Aktiengesellschaft, die vielen Gäste der Einweihungsparty in der Kantine im zweiten Obergeschoss auch freudig begrüßen. Acht Millionen Euro hat das Unternehmen in das neue Gebäude investiert, die Grundstückskosten nicht mitgerechnet.

C4B ist ein Germeringer Unternehmen. Vor 23 Jahren hier gegründet, war man auch "einige Jahre abtrünnig", wie Krä sagt und von 2016 an wieder in der "Harfe" an der Stadthalle angesiedelt. Der Mietvertrag im dortigen Geschäftsareal, das bald abgerissen wird, lief Ende vergangenen Jahres aus. Ziemlich übergangslos ist das Unternehmen in eigene Räume eingezogen.

Das Bürogebäude ist riesig. 2600 Quadratmeter Nutzfläche könnte C4B belegen, aber die werden nicht benötigt. Deshalb hat man schon eine Wirtschaftskanzlei als Mieter einziehen lassen und ein zweiter wird noch kommen. 70 Vollzeitmitarbeiterinnen und -mitarbeiter hat das Unternehmen, das Software für Kommunikation entwickelt und vermarktet. "XPhone" ist der Markenname in der Branche. So wird das neue Gebäude auch zum "Home of XPhone".

Wer sind die Kunden? "Das sind der deutsche Mittelstand und auch Behörden, denen wir individuelle Lösungen anbieten", erläutert Firmenchef Krä. Mobile App, Chat oder Web-Meeting sind die weiteren Stichworte und Geschäftsfelder.

Mit seiner Software kann C4B Mitarbeiter die Kunden "ins sichere Homeoffice schicken", sagt Kommunikationsmanagerin Martina Ludewig. In Coronazeiten sei das beispielsweise bei der Stadt Bonn oder auch beim Logistikdienstleister GLS geschehen. Die 70 Beschäftigten der eigenen Firma sind ebenfalls nicht immer vor Ort. Bei C4B ist Homeoffice verbreitet, aber Firmenboss Krä möchte auch vermehrt wieder Präsenz des Personals im neuen Gebäude: "Wir brauchen die Leute hier."

Attraktive Arbeitsplätze

50 Prozent der Mitarbeiter seien je zwei, drei Tage im Haus in ihren Abteilungen. "Wir müssen im direkten Kontakt Ideen austauschen und auch unsere Unternehmenskultur zusammen leben", bekräftigt der 53-jährige Niederbayer Krä, der aus Straubing stammt. Einmal im Monat müssten dazu alle Mitarbeiter nach Germering kommen. Die Arbeitsplätze sollen attraktiv gestaltet werden, und auch das Drumherum soll stimmen mit Kantine, Kickerspielen und oben auf der Dachterrasse dem Blick auf die Zugspitze. Beim Gebäude selbst stand Nachhaltigkeit im Vordergrund. Holzbauweise, Photovoltaik-Anlage und Ladestationen für Elektroautos sind die markanten Maßnahmen.

Doch entscheidend für das Unternehmen ist nicht allein das Gebäude. Das weiß Vorstandschef Krä: "Wir benötigen kluge, clevere und kreative Menschen, die Spaß an der Arbeit haben und mit Freude an den großen Herausforderungen unserer Zeit arbeiten." Da konnte Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) nur freudig einstimmen und gratulieren. "C4B gehört zu den innovativsten Unternehmen in unserer Stadt", lobte er das Unternehmen samt seiner neuen Immobilie. Natürlich freut sich der Rathauschef auch auf die Gewerbesteuer, die möglichst bald vom Unteren Point fließen möge.

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