Winterchaos:Schwerstarbeit auf Dächern

Nachdem die Feuerwehren im Landkreis im Dauereinsatz waren, sind Brucker Rettungskräfte am vergangenen Wochenende zu Hilfeleistungen ins Katastrophengebiet an den Alpen gerufen worden

Von Erich C. Setzwein und Christian Hufnagel, Fürstenfeldbruck

Winterchaos: Auf Hallendächern Schwerstarbeit leisten Feuerwehrmänner:

Auf Hallendächern Schwerstarbeit leisten Feuerwehrmänner:

(Foto: BRK)

"Da das Dach leicht geneigt ist, extrem glatt war und Absturzgefahr an den Rändern herrschte, mussten alle Helfer aufwendig gesichert werden." Was die Rettungskräfte in den vergangenen schneereichen Tagen im Landkreis geleistet haben, veranschaulicht beispielhaft dieser Einsatzbericht der Germeringer Feuerwehr in der Nacht zum vergangenen Freitag. Neun Stunden waren die Männer damit beschäftigt gewesen, das Dach der Stadthalle zu räumen. Zusätzlich musste beurteilt werden, wo überhaupt das Dach betreten werden konnte. Nun: Die 30 Helfer konnten ihre Arbeit erfolgreich beenden und anderntags den Kollegen von der Feuerwehr Unterpfaffenhofen-Germering beim Freischippen des Daches der Eishalle helfen. Allein dort wurden nach den Worten von Stadtbrandmeister Michael Gogl 25 Tonnen Schnee vom Dach geschaufelt. Das Hallenbad wurde schließlich auch noch von der Schneelast befreit. Oberbürgermeister Andreas Haas schickte dann ein "Dankeschön" in Richtung Feuerwehren, aber auch an den Winterdienst des Bauhofes: "Die Mitarbeiter sind ebenfalls seit Tagen im Dauereinsatz", würdigte er die Leistung auf Facebook.

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Zunächst etwa auf der Germeringer Stadthalle.

(Foto: Feuerwehr Germering)

Es war ein Wochenende, an dem sich beispielhaft gezeigt hat, wie ehrenamtliche Hilfe über die eigene Gemeinde, den eigenen Landkreis hinaus funktioniert. Denn als absehbar war, dass im Landkreis Fürstenfeldbruck keine weiteren schweren Niederschläge zu erwarten waren, verlagerte sich der Einsatzort für manche Feuerwehrleute in den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Dort war der Katastrophenfall ausgerufen worden. An einem "Hilfeleistungskontingent" aus Fürstenfeldbruck waren Feuerwehren aus dem Landkreis mit mehr als 50 Einsatzkräften beteiligt: So zum Beispiel die Unterpfaffenhofener, die sechs Mitglieder abstellten und ein Fahrzeug, "ausgerüstet mit extra Schneeschaufeln und Material zur Absturzsicherung". Laut Gogl fuhren am Sonntag noch einmal je sechs Mann aus Unterpfaffenhofen und nun auch aus Germering nach Bad Tölz. Die Germeringer nutzten dabei ihr geländegängiges Einsatzfahrzeug, das der Bund bei ihnen für Katastrophenfälle stationiert hat. Beide Wehren waren am Sonntag in Reichersbeuern eingesetzt, wo das schneebedeckte Dach der Schule geräumt werden musste. Ähnlich ausgerüstet waren Trupps aus Gröbenzell und Fürstenfeldbruck, auch die Feuerwehr aus Gernlinden gehörte zu dem Kontingent. Die Feuerwehr Mammendorf nahm ihre Drehleiter und ein Dutzend Mitglieder mit ins Katastrophengebiet.

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Am Wochenende dann unter anderem die Gröbenzeller in Bad Tölz.

(Foto: Feuerwehr Gröbenzell/oh)

Und schließlich war auch die Ortsgruppe des Technischen Hilfswerks Fürstenfeldbruck alarmiert worden. Ein Team von zwei Kraftfahrern mit einem geländegängigen Fahrzeug sei im Raum Miesbach "mit Transportaufgaben und dem Abräumen der Schneelast von Dächern" beauftragt worden, heißt es in einer Pressemitteilung des THW. Wann der Einsatz zu Ende gehe, sei noch offen. Die Männer seien bereits im Schichtbetrieb ausgetauscht worden und befänden sich zur Regeneration zurück in Fürstenfeldbruck. Auf einen Tag war am Sonntag die Hilfeleistung in Garmisch-Partenkirchen vor- erst angesetzt. Dort sind 13 Männer im Einsatz, auch hauptsächlich um Dächer von der schweren Last des Schnees zu befreien.

Winterchaos: Auch Mitglieder des Bayerischen Roten Kreuzes helfen - Schneeschaufeln in Ruhpolding oder in der mobilen Küche in Geretsried.

Auch Mitglieder des Bayerischen Roten Kreuzes helfen - Schneeschaufeln in Ruhpolding oder in der mobilen Küche in Geretsried.

(Foto: Feuerwehr)

Am Samstag machte sich auch ein 20-köpfiges Team der Schnelleinsatzgruppe des Kreisverbands des Roten Kreuzes auf den Weg nach Süden. Es fuhren nach Angaben der BRK-Bereitschaften Experten für die Einsatzführung mit sowie Helfer des Fachdienstes Technik und Sicherheit. Ihr Einsatzort war Geretsried, wo sie unter anderem für die Verpflegung der Helfer zuständig waren. Unter den Köchen auch BRK-Mitglied und Landtagsabgeordneter Benjamin Miskowitsch.

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