Wettbewerb um Gestaltung der Innenstadt:Germering kürt Landshuter Büro

Pläne sind Grundlage für Umbau des Bahnhofsvorplatzes

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Stadt Germering will einen Bebauungsplan für das Gebiet zwischen S-Bahnhof und Landsberger Straße erarbeiten. Dafür hat sie auch einen Partner gewonnen. Es ist das Architekturbüro Leinhäupl und Neuber aus Landshut, unterstützt von den Bakpak Architects aus Sevilla. Die beiden Büros hatten - gemeinsam mit einem anderen - den ersten Preis beim Wettbewerb für die Gestaltung der Innenstadt gewonnen. Von Leinhäupl und Neuber sowie den Spaniern stammt das Modell 1012. Nach dem Wettbewerb arbeiteten die beiden Erstplazierten die von der Jury genannten Änderungen in ihre Modelle ein und stellten sich nochmals dem Urteil der Preisrichter. Die entschieden sich für das Landshuter Architektenbüro und die Spanier. Deren Arbeit, so resümiert die Jury, zeige ein "robustes und flexibles Gesamtkonzept, das gut auf weitere Anforderungen reagieren kann".

Ihr Innenstadtmodell von Germering haben die Architekten verändert. So sollen die Gebäude nördlich des Bahnhofs nicht mehr so hoch werden, wie dort dargestellt. Die Ladenflächen sollen in den Erd- und Untergeschossen der neuen Häuser untergebracht werden, darüber ist Wohnen geplant. Über Innenhöfe erhalten die Geschäftsräume im Untergeschoss Tageslicht. Die Jury spricht in ihrer Bewertung von einer "attraktiven Einkaufszone" für den Bereich zwischen Bahnhof, Landsberger und Hirschauer Straße.

Auch die Ideen der Architekten für die Gestaltung des Therese-Giehse-Platzes fanden bei der Jury viel Zustimmung. Das Hotel ist in seinen Dimensionen reduziert worden. Für die freien Flächen auf dem Vorplatz der Stadthalle können sich die Architekten aus Landshut und Sevilla einen Biergarten, einen Kinderspielplatz und Sitzbänke unter Bäumen vorstellen. Der Platz sei "multifunktional" verwendbar, hieß es. Freilich kann dort auch der Markt stattfinden. Stadtbaurat Jürgen Thum betonte in der Sitzung des Stadtrats, dass es sich bei diesen Vorschlägen um Ideen handle. Eine Umsetzung wird so schnell nicht erfolgen, einen Bebauungsplan für das Areal an der Stadthalle wird es vorerst nicht geben. Dafür fehlt es momentan auch noch an einem Investor, der das vorgesehene Gebäude an der Ecke Landsberger/Untere Bahnhofstraße errichten möchte. Für das Gebiet nördlich des S-Bahnhofs gibt es hingegen einen Investor. Rolf Rossius aus München hat seine Vorstellungen für die Bebauung dieses Gebiets mit Wohn- und Geschäftshäusern in Germering schon einmal öffentlich vorgestellt. Auch dem Preisgericht gehörte er als sachverständiger Berater an.

Die Germeringer sollen sich demnächst ihr eigenes Urteil bilden können. Die Stadt will laut der Vorlage für die Stadtratssitzung die beiden überarbeiteten Wettbewerbsbeiträge "zeitnah" ausstellen, damit sich die Einwohner über den Fortgang des Wettbewerbs informieren können. Außerdem soll Gelegenheit bestehen, Anregungen zu m Ergebnis des Wettbewerbs vorzubringen. Mit der Entscheidung des Stadtrats in der Sitzung am Dienstag ist ein weiterer Schritt zur Entwicklung der Innenstadt getan worden. Im vergangenen Jahr wurde der Kleine Stachus umgestaltet. Die große Fahrbahnfläche ist zu Gunsten von Fußgängerbereichen und Aufenthaltsflächen erheblich reduziert worden. Als nächstes steht das Gebiet nördlich des Bahnhofs an. Dort soll eine einheitlichere Gebäudestruktur entstehen. Zudem soll auch der Bahnhofsbereich und eben der Platz neben der Bibliothek ein neues Gesicht erhalten.

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