Maisach:Interpretation von Van Gogh

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Vergifteter Inhalt, welke Blumen: das ausgezeichnete Europa-Bild von Magdalena, Sechstklässlerin von der Orlando-di-Lasso-Realschule Maisach. (Foto: privat, oh)

Sechstklässlerin der Orlando-di-Lasso-Realschule erhält beim Europäischen Schülerwettbewerb einen Preis für ihr Bild.

Von Luca Salman, Maisach

Mit Kreativität Europa neu gestalten: Einen preiswürdigen Beitrag dazu hat die Sechstklässlerin Magdalena von der Orlando-di-Lasso-Realschule geleistet. Sie ist beim 71. Europäischen Schülerwettbewerb ausgezeichnet worden für ihr Bild und hat eine Landesurkunde sowie einen Buchgutschein erhalten. „Der Erfolg ist eine schöne Bestätigung für die schulische Förderung der Kreativität der Kinder“, sagt Julia Sausenthaler, Fachbetreuerin an der Realschule Maisach.

Innerhalb des diesjährigen Leitthemas „Europe (un)limited“ standen 13 Aufgaben zur Wahl für vier Altersgruppen. Darunter das für die fünften bis siebten Klassen geeignete Thema „Spreng den Rahmen“, das auch die Orlando-di-Lasso-Realschule Maisach für ihre sechsten Klassen wählte. „Schnapp dir einen Gegenstand aus einem europäischen Gemälde und erwecke ihn zum Leben.“ So lautete die Aufgabenstellung auch für Magdalena, die mit einem Bild am Schülerwettbewerb teilnehmen wollte.

Magdalenas Idee ist angelehnt an Vincent Van Goghs Gemälde-Serie „Sonnenblumen“, die ihrer Klasse im Kunstunterricht vorgestellt worden war. Auf ihrem Bild ist eine Vase zu sehen, in der in einem Fischernetz gefangene tote Fische, eine Flasche Gift und Abgase zu sehen sind. Aus der Vase hängen graue schlaffe Blumen, die einige Blütenblätter verlieren. „Mit den Blumen stellt Magdalena die Länder Europas dar, die durch die negativen Inhalte der Vase geschädigt werden. Das Unterthema, den Rahmen zu sprengen, bedeutet hier also, sich aus der Vase zu befreien und sich gemeinsam auf eine hoffnungsvolle europäische Zukunft zuzubewegen“, erklärt Sausenthaler.

Die insgesamt 132 Schülerinnen und Schüler, die sich an der Realschule Maisach unter der Anleitung der Lehrerin Jennifer Murphy mit dem Thema Europa beschäftigten, hatten während des Kunstunterrichts vier Wochen Zeit, ihre kreativen Einfälle zu verwirklichen. Dazu konnte alleine oder in Gruppen gearbeitet werden. Das Einreichen der Projekte war zwar freiwillig, doch mit dem europäischen Gedanken beschäftigten sich alle Schüler. Wann Grenzen Orientierung geben können, wann sie einengen und wann, im schlimmsten Fall, Abgrenzung zu Ausgrenzung führt, wurde dabei in den Klassenzimmern diskutiert. Festgelegt wurde von den Lehrern und Lehrerinnen nur das Format, für die sechsten Klassen fiel dort die Wahl auf das Malen eines Bildes.

Aus ganz Deutschland und aus deutschen Schulen im Ausland nahmen mehr als 60 000 Schüler aller Altersgruppen und Schulformen an dem Wettbewerb teil. Allein in Bayern reichten mehr als 17 000 Kinder und Jugendliche aus 215 Schulen Bilder, Skulpturen, Collagen, Videoclips, Podcasts oder Reden ein. „Wo zieht ihr Grenzen, wo reißt ihr sie ein? Welche überbrückt ihr und welche findet ihr wichtig?“ Zur 71. Auflage des Wettbewerbs drehte sich alles um Grenzen. Von den persönlichen oder zwischenmenschlichen über politische und geografische bis hin zu den Himmelsgrenzen der Erde.

Auf Bezirksebene werden am Dienstag, 16. Juli, 131 Landespreisträger geehrt. Unter den mehr als 500 Preisen sind Workshops und Reisen, so auch ein Besuch des Europaparlaments oder des Bundestags. Zudem gibt es Geldpreise, Gutscheine und Sachpreise. Die Siegerehrung findet in der Aula der Fachoberschule Holzkirchen (Jörg-Hube-Straße 2, Holzkirchen) von zehn bis zwölf Uhr statt.

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