Weitere Briefe:Wohnungsbau-Blockade

Leserbrief zum Artikel "Wohnungsmangel bremst Integration" vom 16. September:

Der Wohnungsmangel im Landkreis ist ein Hemmschuh für vieles. So für die Lebensqualität breiter Bevölkerungsschichten, die sich Luxuswohnraum nicht leisten können. Die Wohnkosten sind Armutsrisiko Nummer 1 für sehr viele Menschen. Geld für teures Wohnen, das dann in den Familien bis in die Mittelschicht an allen Ecken und Enden fehlt. Auch dies ist erhebliche Desintegration. Die von Landrat Karmasin offenkundig dargestellte "Erleichterung" über die Unterbringungssituation ist also völlig fehl am Platz.

Herr Karmasin hat aus ideologischen Gründen immer wieder eine konservative Kreistagsmehrheit organisiert, die ein Engagement des Kreises im Wohnungbau völlig blockierte. Die Landkreis ist nun der einzige Landkreis weit und breit, der keine kreisweite soziale Wohnbaugesellschaft hat. Bei der Asylbewerberunterbringung setzte Herr Karmasin einseitig auf die überteuerten, qualitätslosen Containerunterbringungen, wo andere Landkreise längst festere zukunftsfähigere Bauten beschafft hatten. Hätte Herr Karmasin sich hier besser engagiert statt seine Zeit mit rechtskonservativen Facebook-Kommentaren zu verbringen, wäre tatsächlich etwas gewonnen gewesen - so nicht.

Also, Herr Karmasin, wenn Sie nun die Wohnungssituation als Integrationsproblem sehen, erwarte ich, dass Sie jetzt nach der Sommerpause endlich Vorschläge für ein Engagement der Landkreises für bezahlbaren Wohnraum vorlegen. Die SPD fordert dies seit Jahrzehnten. Wenn Herr Karmasin und die CSU ihre Blockade aufgäben, könnte man nämlich endlich weiterkommen.

Peter Falk, Vorsitzender SPD Fraktion im Kreistag, Gröbenzell

Unseriös

Leserbrief zum Artikel "Kandidaten für ein viertes Gleis" vom 16. September:

Nachdem die Landkreis-CSU über Jahre hinweg der offiziellen Position der Staatsregierung gefolgt ist, dass ein dreigleisiger Ausbau zwischen Pasing und Eichenau ausreichend sei, wollen sich nun auch die beiden CSU-Bundestagskandidaten Kathrin Staffler und Stephan Pilsinger für einen viergleisigen Ausbau einsetzen. In das gleiche Horn blasen die Kandidaten von SPD und Grünen schon seit jeher.

Aus den Mündern von CSU und SPD ist diese Forderung jedoch hochgradig unseriös und kann als billige Wahlpropaganda entlarvt werden:

1. Der Freistaat und nicht der Bund ist für die Dimensionierung von Schienennahverkehrsprojekten zuständig

2. Der Bund entscheidet nur über die Höhe der Bundesfördermittel gemäß dem GVFG. In diesem Jahr hat die große Koalition mit den Stimmen von CSU und SPD eine Erhöhung der GVFG-Mittel jedoch abgelehnt und dies auch so in einem Gesetz verankert. Die einzigen, die sich für eine Erhöhung der Bundes-GVFG-Mittel eingesetzt haben, waren die Grünen. Ohne Erhöhung der GVFG-Mittel ist ein S-4-Ausbau in den nächsten Jahrzehnten äußerst unwahrscheinlich, denn dieses Programm ist mit 333 Millionen Euro für ganz Deutschland viel zu knapp dotiert, und daher 20-fach überzeichnet. Gefragt von den CSU- und SPD-Bundestagskandidaten wäre daher ein vehementes Eintreten für eine Erhöhung des GVFG-Mitteln in ihren jeweiligen Fraktionen. Alles andere ist Wählertäuschung. In diese Richtung ist von den Kandidaten nichts zu hören, lieber verspricht man etwas, für das der Bundestag gar nicht zuständig ist.

Dr. Ralf Wiedenmann, Zell, Schweiz

Sicher ist sicher

Leserbrief zu den Artikeln "Lindenallee bleibt" vom 10. August und "Wellenstein kritisiert die Grünen" vom 11. August:

Die Maisacher Grüne nehmen Sorgen der Bürger ernst. Wenn das Straßenbauamt erklärt, dass keine Bäume gefällt werden müssen und Herr Seidl sich darauf verlässt, ist das eine Sicht der Dinge. Wenn aber die übergeordnete Behörde, das Innenministerium, in einer offiziellen Stellungnahme auf Anfrage des MdL Sepp Dürr die Fällung von Bäumen als alternativlos beschreibt und darüber hinaus weder eine Geschwindigkeitsbegrenzung noch ein Überholverbot in Betracht zieht, zeigt dies, dass zumindest eine gesunde Skepsis angebracht ist.

Um nicht noch in letzter Sekunde eines Besseren belehrt zu werden, wie bereits in der Vergangenheit schon mehrfach erlebt, legen wir, die Maisacher Grünen, die Hände nicht in den Schoss. Wir gehen mit der Landtagspetition auf Nummer sicher und fordern darüber hinaus ein Überholverbot, eine Geschwindigkeitsbegrenzung und die regelmäßige Kontrolle dieser beider Forderungen. Damit wollen wir auch für die Zukunft sicherstellen, dass sich kein Unfallschwerpunkt entwickelt, der dann letztendlich doch zur Vollverplankung der Strecke führen würde. Ob dann nicht doch noch Bäume den Baumaßnahmen zum Opfer fallen würden ist somit nicht ausgeschlossen.

Anstatt zu kritisieren sollte sich Frau Wellenstein, im Sinne der Bürger, die sich Sorgen um den Erhalt der Lindenallee machen, unseren Forderungen anschließen. Stattdessen wiederholt sie, ohne nachzudenken und zu hinterfragen, gebetsmühlenartig die Beschwichtigungen des Straßenbauamts und des Bürgermeisters. Mit dieser Haltung zeigt sie, dass sie die Sorgen der Bürger nicht ernst nimmt! Im Gegenteil, sie konterkariert ehrliche Bemühungen für den Erhalt unserer Umwelt und der Lebensqualität in der Gemeinde.

Alexander Reichert , Sprecher der Maisacher Grüne, Maisach

Kritiker sind Verhinderer

Leserbrief zum Artikel "Stillstand im Rathaus" vom 30. August:

Nachdem SPD, BBV und Grüne jahrelang die Entlastung des Kraftfahrzeug-Verkehrs in der Hauptstraße mittels Deichenstegtrasse verhindert haben, klagen sie, dass der Ausbau des Radwegenetzes nicht voran kommt. Fußgänger und Radfahrer würden über ausreichend Platz auf der Hauptstraße verfügen und müssten sich nicht zu schmale Schleichwege teilen, hätten die Stadtratsmitglieder der genannten Parteien dem Bau der Trasse zugestimmt. Mir scheint, SPD, BBV und Grüne sind die wahren Stadtentwicklungsverhinderer.

Christian Horger, Fürstenfeldbruck

Eine Frage der Ortskenntnis

Leserbrief zum Artikel "FDP fordert dritte Amperbrücke" vom 28. August:

Die FDP fordert eine neue, eine "dritte Amperbrücke", weil man "im Bereich der Auen die Amper (...) bisher nur an zwei Stellen" überqueren kann. Eha! Die Brücke zur Hagn-Kreuzung, die Römerbrücke, Schleusensteg, Schillersteg, die Brücke zur Amperlust, der Fünf-Löcher-Steg - alles weg? Nein, noch alles da! Oder nicht in den Olchinger Amperauen gelegen? Doch, und je links und rechts der Brücken ist Auwald! Oder völlig überlastete Fuß- und Radwege? Nein, alles immer praktisch leer. Wieder einmal recht gschaftlt? Vermutlich - aber vielleicht ist das alles auch nur ein Missverständnis, das auf mangelhafter Ortskenntnis seitens der FDP beruht?

Karl Haschke, SPD-Stadtrat, Olching

Übers Ziel hinausgeschossen

Leserbrief zum Artikel "Wahlkampfthema Sachbeschädigung" vom 22. August:

Hat der Herr SPD-Gemeinderat Falk, wenn er von "zielgerichteter rechtsradikaler Aktion" spricht, nicht etwas über das Ziel hinaus geschossen? Vielleicht liegt die Mutmaßung näher, dass ehemalige Schüler ihrem Lehrer Schrodi nicht so wohlgesonnen sind und ihm ihre "Wertschätzung" kundtun wollten. Gleichgültig aus welchem Beweggrund, es geht um Sachbeschädigung, die geahndet werden muss, unabhängig davon, von welcher Partei Plakate beschmiert oder entwendet wurden.

Christian Horger, Fürstenfeldbruck

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