Süddeutsche Zeitung

Wegen Personalmangel:Eine Fachakademie für Erzieher in Germering

Die Germeringer SPD macht einen konkreten Vorschläge, wie der Personalmangel gelindert werden könnte - durch Ausbildung

Petra Fröschl

- Mit der Gründung einer eigenen Fachakademie für Sozialwesen, in der sich junge Leute zu Erzieherinnen und Erziehern ausbilden lassen können, möchte die SPD-Stadträtin Eike Höppner dem eklatanten Fachkräftemangel begegnen, der in den Kindertagesstätten im teuren Großraum München vorherrscht. "Wir haben bereits einen extremen Personalengpass in unseren Kitas, der sich in den kommenden Jahren noch verschärfen wird", prophezeit die für diesen Bereich zuständige Referentin. "Deshalb müssen wir in die Vollen gehen und selbst ausbilden."

Um dem Erziehermangel in ihren Krippen, Kindergärten und Horten zu begegnen, hat die Stadt Anfang des Jahres gemeinsam mit den Trägern der Einrichtungen ein Personalgewinnungs- und sicherungskonzept erarbeitet. Dieses sieht unter anderem günstige Wohnungen für das Personal und die Akquise osteuropäischer Arbeitskräfte vor. Außerdem schaltete die Stadt im Frühjahr für teures Geld auch in den neuen Bundesländern Anzeigen - mit bedingtem Erfolg. "Mit Ach und Krach haben wir es geschafft, unsere Stellen zu besetzen, doch der Krippenbereich wird immer weiter ausgebaut", sagt Höppner. Die eigentlichen Herausforderungen kämen damit erst noch.

Eine Fachakademie in Germering hätte für Höppner auch den Vorteil, die Absolventen an den Ort zu binden. Eine Berufsschule, an die sie angegliedert werden könnte, gibt es dort allerdings nicht. Zu einem möglichen Standort wollte sich die Stadträtin am Dienstag nicht äußern. Erst müssten die Fragen nach Voraussetzungen und Chancen, der Größenordnung, Fördermitteln und der Trägerschaft geklärt werden. Höppner bittet die Stadt zu prüfen, ob so eine Einrichtung möglich ist. In Dachau gibt es ähnliche Überlegungen, in Freising wurde eine solche Fachakademie am 1. August an die Berufsschule angegliedert.

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Quelle:
SZ vom 24.10.2012
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