Ampertaler des MonatsDer Fluss-Pinguin

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Die Wasseramsel, Ampertaler des Monats Mai, ist an dem weißen Kehl- und Brustfleck gut zu erkennen - und daran, dass sie tauchend auf Beutefang geht.
Die Wasseramsel, Ampertaler des Monats Mai, ist an dem weißen Kehl- und Brustfleck gut zu erkennen - und daran, dass sie tauchend auf Beutefang geht. (Foto: Peter Zeininger/oh)

Die Wasseramsel ist Ureinwohnerin des Ampertals für den Monat Mai. Sie ist die einzige heimische Singvogelart, die ihre Nahrung unter Wasser sucht. Ihr Körper ist dafür bestens ausgestattet.

Wolfgang Kuhn ist der neue Gebietsbetreuer des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck. Und er nimmt den Brauch wieder auf, jeden Monat einen „echten Ureinwohner“ des Ampertals vorzustellen. Im Mai ist das die Wasseramsel. „Sie ist die einzige heimische Singvogelart, die ihre Nahrung unter Wasser sucht und dazu wie ein Pinguin die Flügel anlegt, um auf Beutefang zu gehen“, erklärt Kuhn.

Fliegen kann die Wasseramsel auch, doch ihr Körper ist für ein Leben im Wasser bestens ausgerüstet. Für einen Vogel hat sie relativ schwere Knochen, die ihr das Abtauchen erleichtern. Ihre Nickhaut kann sie wie eine Schwimmbrille vor die Augen klappen, und eine Hautfalte schützt die Gehörgänge. Mit ihrem Schwanz und den rundlichen Flügel nutzt sie die Strömung unter Wasser optimal aus, um sich auf dem Grund zu halten. Dort sucht sie Köcherfliegenlarven, Flohkrebse oder Schnecken. Wenn die Jagd beendet ist, legt sie die Flügel an und wird durch die Luftpolster im Gefieder wie ein Korken nach oben getragen.

Im Aussehen erinnert die Wasseramsel an eine Amsel mit weißer Brust – im Gegensatz zur Amsel sind Männchen und Weibchen äußerlich nicht auseinanderzuhalten.

Zwischen den Tauchgängen sitzt sie gerne auf Steinen, Stöcken, Ästen über dem Flussbett oder Uferbereich und vollzieht ihre typischen knicksenden Bewegungen, indem sie die Beine wiederholt anwinkelt. Der Schwanz wird dabei oft wie bei einem Zaunkönig aufrecht gehalten. Wie die Entenvögel ist auch die Wasseramsel darauf angewiesen, dass ihr Gefieder immer eingefettet ist. Würde sie nass, könnte sie unterkühlen oder sogar ertrinken. Eine Bürzeldrüse unter dem Schwanz scheidet Fett aus, das sie mit Kopf und Schnabel auf ihrem ganzen Gefieder verteilt.

Die hübschen Vögel findet mal überall, wo im schnell fließenden Gewässer ihre Beutetiere vorkommen. Sie brütet versteckt in einem Halbkugelnest an den Uferböschungen. Eignen sich die Uferbereiche aufgrund von Begradigungen oder fehlenden Steilufern wie etwa an der Amper nicht, nimmt sie gerne Brücken oder spezielle Nistkästen an. Zurzeit kann die Wasseramsel sehr gut beobachtet werden, wie sie zum Nest fliegt, um ihre bis zu sechs Jungen zu füttern. Im Landkreis Fürstenfeldbruck kann man sie bei der Olchinger Fünf-Löcher-Brücke über die Amper entdecken.

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Ingrid Hügenell

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