Zwei Jahre lang werden Patricia Vogl aus Tiefenbach in der Oberpfalz als Waldkönigin und Lea Wex aus Pittriching in Oberbayern als Waldprinzessin im Auftrag des Bayerischen Waldbesitzerverbandes (WBV) bei öffentlichen Veranstaltungen über die Bedeutung des Waldes für Mensch und Natur, über ökologische, ökonomische, kulturelle und soziale Aspekte der Bewirtschaftung sowie über die Notwendigkeit des durch den Klimawandel bedingten Waldumbaus aufklären. Im Rahmen einer Inthronisationsfeier im Grafrather Walderlebniszentrum mit knapp hundert Waldfachleuten aus ganz Bayern haben Michaela Kaniber, Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, und WBV-Präsident Bernhard Breitsameter aus Unterschweinbach die neuen Hoheiten ins Amt eingeführt und ihre Vorgängerinnen verabschiedet.
„Es war eine anspruchsvolle, aber auch großartige Zeit, die uns nicht nur durch ganz Deutschland, sondern auch ins Ausland, zum Beispiel bis nach Finnland führte“, sagte sie scheidende Waldkönigin Antonia Hegele. Wie auch Ex-Prinzessin Simone Brunner bedankte sich Hegele für die vielfältige Unterstützung durch den WBV sowie durch Forstbehörden, Jagd- und Bauernverband. Besonderen Dank zollten sie ihren Familien. Kaniber und Breitsameter wiederum lobten in ihren Dankesreden den engagierten Einsatz der Hoheiten, in dem neben Fachkompetenz auch deren freundliches und liebenswürdiges Auftreten zur Wirkung gekommen sei. Der Wald habe in der öffentlichen Wahrnehmung an Bedeutung gewonnen, sagte Breitsameter. Leider würden viele Meinungen durch Ideologien und Narrative verzerrt. „Alle Waldbesitzer und wir als WVB haben das größte Interesse daran, dass es dem Wald gut geht“. Aufklärung sei daher sehr wichtig. „Um die Menschen zu erreichen, dafür gibt es nichts Besseres als fachlich versierte und engagierte Botschafterinnen“, befand der WBV-Präsident, und dass er sich sicher sei, mit den neuen Waldhoheiten, Patricia Vogl und Lea Wex, „bestens geeignete Nachfolgerinnen“ gewonnen zu haben.
Diese sagten nach der Übergabe der aus Holz geschnitzten filigranen Krönchen und der gedrechselten Zepter zu, „mit Begeisterung und Wissen“ die Wichtigkeit des Waldes für die Zukunft in die Öffentlichkeit zu tragen. „Dem Wald ein Gesicht geben, und zwar das richtige“, sei für die Hoheiten eine riesige Aufgabe mit großer Verantwortung. Ergänzend dazu merkte Ministerin Kaniber an: „Eine Vielzahl der Menschen, auch in gehobenen Funktionen, hat keinen Bezug zum Wald und seiner Bewirtschaftung, reden aber mit“. Daher sei es wichtig, die Öffentlichkeit über das Tatsächliche zu informieren. An die Waldhoheiten richtete Kaniber die Bitte „Lasst euch nicht als Dekoration für irgendwelche Leute missbrauchen“. Als Botschafter des WBV sollten sie sich nicht überall und mit jedem fotografieren lassen und selbstbewusst auch Mal nein sagen. Vogl und Wex, Anfang 20, stammen aus landwirtschaftlichen Betrieben mit Wald und setzen sich für nachhaltige Bewirtschaftung ein. Beide sind auch leidenschaftliche Jägerinnen. Auf Wunsch einiger Besucher nahm die Ministerin auch Stellung zu dem geplanten Bundeswaldgesetz. „Wir brauchen das nicht“, sagte Kaniber. Dieses sozialistisch motivierte Werk bringe Bevormundung und sei ein ungerechtfertigter Eingriff ins Privateigentum. Zum Abschluss des Festaktes erzählte Elfriede Kett aus Schöngeising mit Unterstützung ihres Sohnes Walter von ihrem Einsatz als Kulturfrau. Anfang der Fünfzigerjahre. Zusammen mit anderen hatte die 89-Jährige jährlich 20 000 Bäumchen gepflanzt und dafür gesorgt, dass diese auch heranwachsen können.