Wahlkreis Fürstenfeldbruck-Dachau:Auf dem Sprung nach Berlin

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Neben Gerda Hasselfeldt werden Beate Walter-Rosenheimer und Michael Schrodi als Bundestagskandidaten gehandelt.

Wolfgang Krause

Gut zwei Jahre vor der Bundestagswahl zeichnet sich bereits ab, wer sich im Wahlkreis Fürstenfeldbruck-Dachau um ein Mandat in Berlin bewerben will. Neben der CSU-Wahlkreisabgeordneten Gerda Hasselfeldt, die nach Einschätzung von Parteifreunden eine siebte Legislaturperiode anhängen möchte, hat auch Beate Walter-Rosenheimer von den Grünen bereits Interesse an einer zweiten Kandidatur angemeldet. Bei der SPD schließt der neue Fürstenfeldbrucker Unterbezirksvorsitzende Michael Schrodi eine eigene Bewerbung nicht aus.

Die Germeringerin Walter-Rosenheimer hatte 2009 auf Platz elf der Landesliste kandidiert und den Einzug ins Parlament denkbar knapp verpasst. Nur rund 1000 Stimmen fehlten damals für den Sprung nach Berlin. Die 46-jährige Psychologin, die hauptberuflich für die Landtagsfraktion ihrer Partei arbeitet, ist seither erste Nachrückerin. Dass sie in dieser Legislaturperiode noch zum Zug kommt, glaubt sie nicht. "Aber beim nächsten Mal klappt es bestimmt", sagte sie.

Weitere Interessenten gibt es laut Walter-Rosenheimer derzeit nicht. Allerdings ist bei den Grünen immer damit zu rechnen, dass es Kampfabstimmungen um eine Kandidatur gibt - Walter-Rosenheimer weiß das selbst am besten. Vor acht Jahren trat sie bei der Nominierungsversammlung kurzfristig gegen Markus Rainer an, mit dem sie damals die Doppelspitze des Kreisverbands bildete. Damals unterlag sie um eine Stimme.

Bei der SPD will der neue Kreisvorsitzende Michael Schrodi aus Gröbenzell in den nächsten Wochen gemeinsam mit dem Dachauer Kreisverband über mögliche Kandidaten sprechen. "Das ist jetzt Aufgabe des neuen Unterbezirksvorstands", sagte Schrodi der SZ. Auf die Frage, ob er selbst Ambitionen habe oder eine Kandidatur ausschließe, sagte der 33-jährige Gymnasiallehrer aus Gröbenzell: "Weder das eine noch das andere."

Im Nachbarlandkreis Dachau gibt es nach Angaben des dortigen SPD-Unterbezirksvorsitzenden Martin Güll bisher keinen Interessenten. Güll, der selbst im Landtag sitzt, hat auch nichts gegen einen Fürstenfeldbrucker Kandidaten: "Die Brucker sind die mehrer'n, das wissen wir." Schrodis Vorgänger als Unterbezirksvorsitzender, Peter Falk, hatte drei Mal vergeblich für den Bundestag kandidiert, eine Periode war er erster Nachrücker auf der SPD-Liste. Davor saß die Eichenauerin Uta Titze-Stecher zwölf Jahre lang im Bundestag.

Gerda Hasselfeldt wollte sich noch nicht zu einer erneuten Kandidatur äußern. Die 60-Jährige vertritt den Wahlkreis seit 1990 als direkt gewählte Abgeordnete. Im Brucker CSU-Kreisverband geht man nach ihrer Wahl zur CSU-Landesgruppenchefin davon aus, dass sie sich noch nicht aufs Altenteil zurückziehen wird. Kürzlich erklärte Hasselfeldt bei der Jahresversammlung des Brucker CSU-Kreisverbands, dass sie in ihrer neuen Funktion mehr gefordert sein werde. Trotzdem wolle sie ihre Präsenz im Wahlkreis nicht einschränken. Auch das ist ein Indiz dafür, dass sie wieder antreten will. Diskussionen über potentielle Hasselfeldt-Nachfolger gibt es nicht.

Unklar ist bislang, ob der Wahlkreis Fürstenfeldbruck-Dachau in den jetzigen Grenzen bestehen bleibt. Wie berichtet, hat die Bundeswahlkreiskommission vorgeschlagen, Germering für die Wahl 2013 auszugliedern und einem künftigen Wahlkreis Starnberg-Landsberg zuzuschlagen. Die endgültige Entscheidung darüber fällt der Bundestag im Herbst.

© SZ vom 27.04.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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