Der Wahlkampf ist gestartet. Die Termine drängen sich, denn die Zeit bis zur vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar ist knapp. Die Parteien müssen sich schnell organisieren und schicken zuvorderst ihre Prominenz. Erste Veranstaltungen dieser Art im Landkreis Fürstenfeldbruck sind mittlerweile bekannt geworden.
Unterstützung erhält die CSU-Wahlkreisabgeordnete Katrin Staffler am Dienstag, 21. Januar, im Veranstaltungsforum Fürstenfeld bei einem Neujahrsempfang von Markus Söder, den meisten bekannt als bayerischer Ministerpräsident und CSU-Vorsitzender, manchen aber auch unter #söderisst. (Beginn 19 Uhr, Einlass 18 Uhr). Söder war letztmals vor anderthalb Jahren im Landkreis – im Festzelt Maisach während des Landtagswahlkampfs.

Söders Parteifreundin Ilse Aigner wird am Donnerstag, 23. Januar, in das pittoreske Ambiente des Mühlenmuseums Furthmühle bei Egenhofen kommen. Die bayerische Landtagspräsidentin will dort beim Neujahrsempfang von 19 Uhr an Antworten auf die Frage geben: „Was bringt unser Land voran?“
CSU-Wind weht stets beim Namen Seehofer, doch ist Susanne Seehofer zwar die Tochter des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten und ehemaligen Bundesministers, tritt aber als Bewerberin im Wahlkreis Fürstenfeldbruck/Dachau für die FDP an. Unterstützung darf sich die junge Kandidatin erhoffen vom Abgeordneten und stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Liberalen, Wolfgang Kubicki, der zumeist um kein Wort verlegen ist. So hatte er jüngst einem Journalisten der Neuen Züricher Zeitung auf die Frage, wie hoch er auf den Wiedereinzug seiner Partei in den Bundestag wetten würde, geantwortet: „Wenn Sie dagegenhalten, meinen halben Weinkeller.“ Am Donnerstag, 16. Januar, kommt er mit Susanne Seehofer ins Puchheimer Kulturzentrum (18 Uhr).

Marie-Agnes Strack-Zimmermann hat sich in den vergangenen Jahren einen Namen als verteidigungspolitische Expertin der FDP gemacht. Die ehemalige Bürgermeisterin von Düsseldorf war zuletzt von 2017 bis 2024 Bundestagsabgeordnete, ehe sie im vergangenen Juni ins Europäische Parlament gewählt wurde. Auch in Europäischen Parlament ist sie Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung. Am Freitag, 24. Januar, begleitet sie Susanne Seehofer in die Puchheimer Bürgerstuben (18 Uhr).
Beginn der prominent besetzten Veranstaltungen ist bereits an diesem Samstag, 11. Januar, wenn Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, von 11 Uhr an bei einem Neujahrsbrunch ihrer Partei im Puchheimer Kulturzentrum mit Wahlkreiskandidatin Britta Jacob zusammenkommt, die Nachfolgerin der Abgeordneten Beate Walter-Rosenheimer werden möchte. Schulze ist nach der Geburt ihres zweiten Kindes und einer Elternpause wieder in die Politik zurückgekehrt und Hauptrednerin beim Grünen-Brunch.

Ebenso beliebt wie die eigenen großen Namen zu präsentieren, ist bei den Parteien, wissenschaftliche oder gesellschaftliche Expertise zu laden. So wie es die CSU Alling macht, die für ihre Jahresauftaktveranstaltung am Donnerstag, 16. Januar, den Politikwissenschaftler Carlo Masala ankündigt (19 Uhr, Bürgerhaus). Er ist Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr München. Seit dem Krieg in der Ukraine ist er ein gefragter Experte und häufiger Gast auch in TV-Runden.

„Ein Gespräch über die Deutschen in Ost und West“ veranstaltet die SPD Eichenau am Mittwoch, 5. Februar, mit der Schriftstellerin und Publizistin Ines Geipel. Sie wird von 19.30 Uhr an im kleinen Saal der Friesenhalle aus ihrem Buch „Fabelland. Der Osten, der Westen, der Zorn und das Glück“ lesen. Die anschließende Diskussion sucht Antworten auf die Frage „Verspielen die Deutschen ihr historisches Glück?“ und soll beleuchten, wie es 35 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands erneut zu Spaltung, Zorn und gegenseitigen Missverständnissen kommen konnte und was sich ändern muss, um das zu überwinden.

Ines Geipel, Jahrgang 1960, gehörte der Leichtathletik-Nationalmannschaft der DDR an. 1989 floh sie über Ungarn in die Bundesrepublik. Seit 1996 arbeitet sie als Schriftstellerin und Publizistin, seit 2001 ist sie Professorin für Verskunst an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Geipel ist Mitbegründerin des „Archivs der unterdrückten Literatur in der DDR“. Im Jahr 2000 war sie Nebenklägerin im Prozess gegen die Verantwortlichen des DDR-Zwangsdopings. 2011 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande.