Volle Fachoberschule:Entlastung in Sicht

Lesezeit: 2 min

Die Fach- und Berufsoberschule in Fürstenfeldbruck wird derzeit erweitert. Trotzdem wird es dort weiterhin eng zugehen. Abhilfe könnte ein Neubau im Nachbarlandkreis Starnberg schaffen.

Erich C. Setzwein

Die Baustelle für die Erweiterung der Fachoberschule in Bruck. (Foto: Günther Reger)

Die Baustelle an der Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) im Fürstenfeldbrucker Schulzentrum am Tulpenfeld macht gerade Winterpause. Schüler und Lehrer würden gerne schon bald in die neuen Räume umziehen. Zum Schuljahresbeginn im Herbst wird das jedoch wohl noch nichts werden, aber im Frühjahr 2014 dürfte der Anbau fertig sein, schätzt Schuldirektor Otto Kolbe die Bauzeit. Kolbe benötigt für seine mittlerweile über 1200 Schüler mehr Platz. Eine für ihn "kaum spürbare" Entlastung werde die Eröffnung einer FOS/BOS in Unterschleißheim zum neuen Schuljahr im September sein, sagt der Direktor. Dann verlassen zwischen 40 und 50 Schüler Fürstenfeldbruck.

Wenn aber im Nachbarlandkreis Starnberg eine FOS/BOS gebaut werden sollte, würde die Schülerzahl in Fürstenfeldbruck nach Kolbes Schätzung um etwa 150 reduziert. Derzeit kommen etwa zehn Prozent aller Brucker Fach- und Berufsoberschüler aus dem Landkreis Starnberg. "Wenn Starnberg eine eigene Schule hat, dann werden hier vernünftige Klassenstärken erreicht", sagt Kolbe.

Doch so weit ist der Nachbarlandkreis längst noch nicht. Zunächst wurde eine Studie in Auftrag gegeben. Wie die Untersuchung des Planungsverbandes Äußerer Wirtschaftsraum ergab, wäre der Bedarf für eine Fach- und Berufsoberschule gegeben. Rund 600 Schüler kämen aus dem Landkreis Starnberg selbst, bis zu 150 Schüler müssten aus einem angrenzenden Landkreis abgeworben werden, damit sich der Schulbetrieb rechnet. Der Studie zufolge böten sich Neuried, Gräfelfing und Planegg im Kreis München an - Kommunen, die an der S 6 oder zumindest in der Nähe der Bahn liegen.

Der Fürsprecher einer eigenen FOS/BOS, Gilchings Bürgermeister Manfred Walter, hätte die Einrichtung gerne in seiner Gemeinde. Im Gegensatz zu Walters Vorstellungen sagt die Studie des Landkreises Starnberg aus, dass ein geeigneter Standort nicht an der S-Bahnlinie 8, wie etwa Gilching, liege, sondern entlang der S 6 zwischen Gauting und Tutzing. Gauting soll ebenfalls schon ein Bannwald-Grundstück im Ortsteil Stockdorf im Auge haben, und auch in Starnberg macht man sich Gedanken, wie man eine weitere Schule etablieren könnte.

Wie es aus Gilchinger Sicht aussieht, könnten die Städte Starnberg und Gauting die Sache unter sich ausmachen. Walter will nicht aufgeben und als FOS/BOS-Initiator nicht ins Hintertreffen geraten. Deshalb hat er das Grundstück des ehemaligen Gilchinger Volksfestplatzes ins Spiel gebracht. Der Gemeinderat beriet am Dienstagabend über ein Kaufangebot an den Landkreis. Wenige Stunden zuvor trafen sich schon der Starnberger Landrat Karl Roth und der Starnberger Bürgermeister Ferdinand Pfaffinger zu einem Gespräch. Es ging um die von der Stadt angebotenen beiden Grundstücke im Gewerbegebiet.

Für Fürstenfeldbruck sind die Standortüberlegungen bei den Nachbarn zwar zweitrangig, wohl aber wird ein gewisser Entlastungseffekt gesehen. Nicht nur bei der FOS/BOS, sondern auch im Zusammenhang mit dem Herrschinger Gymnasium, das Schüler aus den beiden Germeringer Gymnasien abziehen könnte. Kolbe hofft auf einen leichten Rückgang der Schülerzahl, um die Klassenstärken etwas reduzieren zu können. Immerhin sind derzeit 27 Schüler in einer Klasse. "Das sind sehr viele für eine Oberstufenklasse", stellt Kolbe fest.

Nachdem im Schuljahr 2012/13 zwei weitere elfte Klassen hinzugekommen waren und es nun 18 elfte Klassen an der FOS gibt, scheint die Kapazitätsgrenze erreicht zu sein. Die weitere Entwicklung zeichnet sich erst nach der Einschreibung für das neue Schuljahr ab, die vom 25. Februar bis 8. März stattfindet. "Im Augenblick reicht es aus", sagt Kolbe, weist aber darauf hin, dass der Schule nur ein einziger Ausweichraum zur Verfügung steht.

© SZ vom 09.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: