Dreierbündnis besiegelt:Bildung mit vereinten Kräften

Dreierbündnis besiegelt: Um 9.15 Uhr wird der Verbund per Unterschrift besiegelt. Von links: Wolfgang Burda, Vorstandsvorsitzender der Volkshochschule Maisach, Maisachs Bürgermeister Hans Seidl, Erich Raff, Brucker OB und Aufsichtsratsvorsitzender der Gretl-Bauer-Volkshochschule. Rechts: Christian Winklmeier, Leiter der Brucker VHS.

Um 9.15 Uhr wird der Verbund per Unterschrift besiegelt. Von links: Wolfgang Burda, Vorstandsvorsitzender der Volkshochschule Maisach, Maisachs Bürgermeister Hans Seidl, Erich Raff, Brucker OB und Aufsichtsratsvorsitzender der Gretl-Bauer-Volkshochschule. Rechts: Christian Winklmeier, Leiter der Brucker VHS.

(Foto: Stefan Salger)

Die Volkshochschulen Fürstenfeldbruck, Maisach und Mammendorf schließen sich zum Verbund "Stadt, Land, Bruck" zusammen. Auch die Kursteilnehmer sollen davon profitieren.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die drei Musketiere kämpfen besser mit vereinten Kräften. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Und auch ein Dreibund ist in die Geschichte eingegangen: das am 20. Mai 1882 gegründete geheime Defensivbündnis zwischen dem deutschen Kaiserreich, Österreich-Ungarn und dem Königreich Italien. Im Tagungsraum der Gretl-Bauer-Volkshochschule wird ziemlich genau 140 Jahre später ein Dreierbund besiegelt, der ganz und gar nicht defensiv ausgerichtet ist: Mit dem Volkshochschulverbund "Stadt, Land, Bruck" wollen sich die Einrichtungen der Erwachsenenbildung in Fürstenfeldbruck, Maisach und Mammendorf vielmehr offensiv rüsten für die Herausforderungen der Zukunft. Um 9.15 Uhr setzen auch die drei Bürgermeister ihre Unterschriften unter das Vertragswerk, bevor sie sich gemeinsam mit den Vertretern der Volkshochschulen hinter dem Banner zum obligatorischen Gruppenfoto zusammenfinden.

Dreierbündnis besiegelt: Politiker und VHS-Vertreter beim obligatorischen Gruppenbild mit Banner (von links): OB und Aufsichtsratsvorsitzender Erich Raff, Karin Burda, die ehemalige Leiterin der Volkshochschule Maisach, Wolfgang Burda, Vorstandsvorsitzender der Volkshochschule Maisach, Christian Winklmeier, Geschäftsführer der Gretl-Bauer-Volkshochschule Fürstenfeldbruck und Koordinator des VHS-Verbundes, Mammendorfs Bürgermeister Josef Heckl, Gaby Pöller, Leiterin der Volkshochschule Mammendorf, Maisachs Bürgermeister Hans Seidl sowie Barbara Steil, Leiterin der Volkshochschule Maisach.

Politiker und VHS-Vertreter beim obligatorischen Gruppenbild mit Banner (von links): OB und Aufsichtsratsvorsitzender Erich Raff, Karin Burda, die ehemalige Leiterin der Volkshochschule Maisach, Wolfgang Burda, Vorstandsvorsitzender der Volkshochschule Maisach, Christian Winklmeier, Geschäftsführer der Gretl-Bauer-Volkshochschule Fürstenfeldbruck und Koordinator des VHS-Verbundes, Mammendorfs Bürgermeister Josef Heckl, Gaby Pöller, Leiterin der Volkshochschule Mammendorf, Maisachs Bürgermeister Hans Seidl sowie Barbara Steil, Leiterin der Volkshochschule Maisach.

(Foto: Stefan Salger)

Ziel der drei Partner ist es, durch die Kooperation unterm Strich ein besseres und vielfältigeres Angebot mit weniger Überschneidungen auf die Beine zu stellen und zudem die Mindestanforderungen des bayerischen Volkshochschulverbandes in puncto Kursangebot dauerhaft zu erfüllen. Hof und Gmund sind abschreckende Beispiele: deren Volkshochschulen wurden aus dem Verband ausgeschlossen. Andererseits will man auch nicht so weit gehen wie Starnberg und Herrsching, die gleich fusionieren wollen. Die Mitglieder der "kommunalen Arbeitsgemeinschaft", bestehend aus der gemeinnützigen Gesellschaft der Kreisstadt, der kommunalen VHS in Mammendorf und dem Verein in Maisach, bleiben rechtlich selbständig. Der AG sind auch die Stadt und die beiden Gemeinden beigetreten.

Einheitliche Homepage

Nächstes Jahr soll es ein gemeinsames Programmheft geben, in ein bis zwei Jahren eine einheitliche Homepage. Noch schneller sollen Synergien erschlossen werden bei der Verwaltung sowie dem gemeinsamen Qualitätsmanagement und Marketing. Gastgeber Christian Winklmeier, seit Oktober Geschäftsführer der Brucker VHS und nun Koordinator des Verbundes, bringt es auf den Punkt: Man wolle "ein tolles Kursangebot mit begeisterten Teilnehmern". Durch eine engere Zusammenarbeit steigt zudem die Wahrscheinlichkeit, dass die angebotenen Kurse auch tatsächlich stattfinden können. In Einzelfällen sei es aber auch vorstellbar, "den gleichen Vortrag künftig nicht bei allen drei Volkshochschule anzubieten", sondern sich dafür auf einen Standort zu beschränken, so Winklmeier.

Man sei mit dem Verbund "auf dem richtigen Weg", findet Oberbürgermeister Erich Raff (CSU). Auch wenn dies bedeutet, "ein bisschen loslassen zu müssen", wie Maisachs Bürgermeister Hans Seidl einräumt. Im Gegenzug "gewinnt man was Neues" - deshalb sei es "ein guter Tag für die Bildungslandschaft". Mammendorfs Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) zeigt sich erfreut, dass nach den ersten Gesprächen zwischen Mammendorf und Maisach nun also auch "Fürstenfeldbruck mit im Boot ist." Durch Kooperation und Absprache könne man etwa bei Deutschkursen für Ukrainer nun schneller und flexibler auf den Bedarf reagieren.

Erweiterung möglich

Auf den Verbund haben sich die drei Einrichtungen bereits im November grundsätzlich verständigt, ein externer Berater half bei der Umsetzung. Einem Beitritt weiterer Partner, gern auch aus dem Kreis der anderen fünf Volkshochschulen im Landkreis, stehe man aufgeschlossen gegenüber. Schließlich wird die Bildung solcher Verbünde auch noch vom bayerischen Volkshochschulverband finanziell gefördert. Aus dem Dreier- könnte also durchaus noch ein Viererbund werden.

Historisch ist bislang vor allem ein Viererbund in Erscheinung getreten, der eher der Belustigung denn der Bildung diente: der Zusammenschluss von vier Narrenzünften im Jahr 1963. Besiegelt wurde der damals übrigens noch per Handschlag.

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