Süddeutsche Zeitung

VHS Eichenau:Ruckenstain goes Youtube

Die Volkshochschule stellt die Sankt-Georgs-Kapelle in einer Videoreihe des Volkshochschulverbandes vor

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Zur Zeit des Kartografen Philipp Apian hieß der Ort Ruckenstain. Das war Mitte des 16. Jahrhunderts, als die ehemalige Burganlage schon fast 200 Jahre den Zisterzienser-Mönchen vom Kloster Fürstenfeld gehörte. Die ehemalige Höhenburg zwischen Emmering und Eichenau nennt die Eichenauer Kunsthistorikerin Ursula Mosebach eine "sehr bescheidene Burganlage". Von der Burg, die durch die Jahrhunderte auch die Namen Ruchenstein und Rockenstein hatte, ist nicht mehr vorhanden, dafür aber die gotische Kapelle Sankt Georg. Und die wird nun dem Youtube-Publikum in einem Video der Volkshochschule Eichenau gezeigt.

Was sich um dieses Kleinod herum, wie Mosebach es in einem knapp zwölf Minuten langen aktuellen Videovortrag nennt, aber erhalten hat, ist ein landwirtschaftliches Gut. Getreide und Gemüse ist dort wohl seit dem 14. Jahrhundert angebaut worden, als die Zisterzienser Lebensmitte für ihr Kloster benötigten. Heute ist Roggenstein ein staatliches Versuchsgut, auch die Kapelle gehört dem Staat.

Um den Erhalt kümmert sich ein Förderverein, deren Vorsitzende Ursula Mosebach ist, die früher die Volkshochschule Eichenau leitete. Sie kennt das kleine Kirchlein besonders gut, kann erzählen, wie sich der Sakralbau veränderte, kann beschreiben, wo Besucher die Gotik erkennen können und anschaulich erläutern, wo sich welcher Heilige in den Wandmalereien verbirgt.

Das alles erfahren Interessierte im Youtube-Kanal "vhs.daheim", in dem die Volkshochschule Eichenau ihren Beitrag geleistet hat mit dem Video "Ein gotisches Kleinod in Oberbayern". Der digitale Diavortrag reiht sich ein in eine Reihe von Videos und aufgezeichneten Livestreams des Bayerischen Volkshochschulverbandes zwischen "Spanisch - das gönn ich mir" von der VHS Coburg oder "Fit im Büroalltag" von der Augsburger Volkshochschule ein und bildet einen Teil des riesigen Bildungsangebots der organisierten Erwachsenenbildung ab. Welche Bandbreite und Qualität die Kurse und Vorträge haben, wissen alle, die an ihnen schon teilgenommen haben - persönlich anwesend oder jetzt in der Krise digital.

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Quelle:
SZ vom 17.02.2021
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