Fürstenfeldbruck:Täter auf der Schulbank

Ein Vortrag bei der Volkshochschule widmet sich der Ausbildung zum Holocaust in der Brucker Polizeischule während der NS-Zeit.

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus lädt die Volkshochschule Fürstenfeldbruck zu dem Vortrag "Täter auf der Schulbank - zur Geschichte der Polizeischule Fürstenfeldbruck" mit dem Historiker Sven Deppisch ein. Während des Faschismus befand sich die bedeutendste Polizeischule des Landes im ehemaligen Kloster. Hunderte von Männern besuchten Kurse, in denen sie zu Führungskräften ausgebildet wurden. Ohne solche Polizisten wäre der Holocaust kaum möglich gewesen. Neben militärischem Drill standen "Bandenkampf" und Antisemitismus auf dem Lehrplan. Mit diesem Wissen zogen Polizeioffiziere in den "auswärtigen Einsatz", aus dem viele als Massenmörder und Kriegsverbrecher zurückkehrten. Ihre Verbrechen reichten von Massakern an Juden, Sexualverbrechen an Kindern bis zur Vernichtung ganzer Dörfer. Nach Kriegsende führten sie ihre Karrieren fort, ohne jemals bestraft zu werden. Der Gröbenzeller Historiker Deppisch zeigt, dass die Denkweisen, Einsatzmuster und Feindbilder in der Bundesrepublik über Jahrzehnte fortexistierten. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 26. Januar, um 19 Uhr in den Räumen der VHS am Niederbronnerweg 5 statt.

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