Verkehr in Olching:Grüne werben für Pop-up-Radspur

Fraktion will Fahrradfahren in der Stadt attraktiver und sicherer machen

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Verkehr in Olching: Platz für Radler: Grünen-Stadträtin Ingrid Jaschke zeigt fahrend, wo die Pop-up-Radspur verlaufen soll.

Platz für Radler: Grünen-Stadträtin Ingrid Jaschke zeigt fahrend, wo die Pop-up-Radspur verlaufen soll.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Olchinger Grünen wollen Verbesserungen für Radfahrer in der Amperstadt. Deshalb beantragen sie die Einrichtung einer Pop-up-Radspur in der Johann-G.-Gutenberg-Straße. Bei einer solchen Radspur handelt es sich um eine provisorische temporäre Fahrradspur auf der Straße im Gewerbegebiet, die mit gelben Bändern abgeklebt wird. In München sind solche Radspuren bereits in mehreren Straßen ausprobiert worden. "Pop-up-Radspuren - also schnell zu errichtende und dennoch sichere und zunächst provisorisch markierte Radwege - machen die Umsetzung innerhalb kürzester Zeit zu geringen Kosten möglich", begründet die Grünen-Fraktion ihren Antrag.

Nun gibt es in der Johann-G.-Gutenberg-Straße bereits einen Geh- und Radweg, der ab der Münchner Straße linksseitig für Radelnde in beide Richtungen nutzbar ist. "Der endet jedoch kurz hinter dem Wertstoffhof", argumentieren die Grünen. Deshalb sollte bevorzugt geprüft werden, ob eine durchgängige temporäre etwa einen Kilometer lange Radspur von der Münchner bis zur Roggensteiner Straße auf der rechten Straßenseite möglich ist. Alternativ schlagen die Grünen vor, wenigstens den gemeinsamen Geh- und Radweg zwischen Roggensteiner Straße und der Zufahrt zum Stanglhof mit einer Pop-up-Spur zu ergänzen. Pop-up-Radspuren könnten im Gegensatz zu herkömmlichen Baumaßnahmen von Radwegen "schnell und günstig ausprobiert werden", unterstreicht Ingrid Jaschke, Fraktionssprecherin der Grünen, den Antrag. Ebenso wäre eine schnelle und kostengünstige Anpassung der Radspur an Bedürfnisse und Verkehrssicherheit der Radfahrenden möglich. Die Pop-up-Radspur ist etwa 1,80 bis zwei Meter breit und würde damit mehr Sicherheit für Radfahrer bieten.

Nun haben die Grünen im Stadtentwicklungsausschuss nur zwei von elf Stimmen. Sie bräuchten deshalb einige Bündnispartner, um wenigstens zu erreichen, dass ihr Antrag weiterverfolgt wird, wie in der Sitzungsvorlage angeboten wird. "Das ist schon mal ganz gut", sagt Jaschke. Gegenwind gibt es, das überrascht die Grünen nicht, von der CSU und deren Fraktionschef Tomas Bauer. Der kommt gerade von einer längeren Radtour in der Region Ruhpolding und Reit im Winkl zurück. "Der Antrag ist überflüssig", bekräftigt Bauer auf Nachfrage der SZ. "Es gibt dort bereits einen fast durchgehenden Rad- und Fußweg; der ist sicher und besteht bereits."

Doch die CSU-Mitglieder im Ausschuss sind auch nur zu viert. Es kommt nun darauf an, wie sich die anderen Fraktionen, die SPD samt Bürgermeister Andreas Magg, die Freien Wähler (FWO) und die Vertreterin der ÖDP, entscheiden. Die Grünen geben dazu weitere Entscheidungshilfen: "Die Johann-G.-Gutenberg-Straße ist aufgrund der Straßenbreite, des geringen Parkdrucks und des schon bestehenden Radverkehrs zu den Einkaufsmöglichkeiten und zum Wertstoffhof für eine Pop-up-Maßnahme gut geeignet." Zudem habe eine Umfrage des Bundesverkehrsministeriums vom September 2020 ergeben, dass 70 Prozent der Befragten Pop-up-Radspuren auf Straßen befürworteten.

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