Süddeutsche Zeitung

Verkehr in Mammendorf:Lücke im Radwegenetz geschlossen

Durch die nun eröffnete Strecke zwischen Aufkirchen und Nannhofen gibt es eine durchgängige Querverbindung im Westen des Landkreises

Von Manfred Amann, Mammendorf

Schneeregen und frostige Temperaturen, wie am Mittwoch bei der offiziellen Freigabe des Geh-, Rad- und streckenweisen Wirtschaftsweges zwischen dem Egenhofener Ortsteil Aufkirchen und Nannhofen, motivieren eher nicht dazu, das Auto stehen zu lassen und sich mit dem Fahrrad fortzubewegen. Landrat Thomas Karmasin sowie die Bürgermeister der beiden Kommunen, Martin Obermeier und Josef Heckl, sind jedoch höchst zuversichtlich, dass die neue Verbindung als wichtige Ergänzung des Radwegenetzes des Landkreises zunehmend genutzt werden wird.

"Ich freue mich aber auch, dass es in guter Zusammenarbeit mit dem Landkreis im Zusammenhang mit dem Radwegbau gelungen ist, die Kreuzung der Kreisstraßen FFB 2 und FFB 9 mit einem Kreisverkehr sicherer zu machen", sagte Mammendorfs Gemeindechef Heckl. Dank sagten die Bürgermeister dem Kreistag, der die Mittel frei gegeben hat, sowie allen, die sich von der Planung und bis zur Fertigstellung für das Projekt engagiert haben. Mit Karmasin teilten die Bürgermeister auch den Dank an die Eigentümer der Äcker und Wälder, ohne deren Bereitschaft, Grund abzutreten, die Planung nicht hätte umgesetzt werden können. Etwa 8500 Quadratmeter mussten von den beiden Kommunen erworben werden.

"Zum Teil waren es wirklich sehr mühsame Verhandlungen", sagte Egenhofens Altbürgermeister Josef Nefele. Ein Grundeigentümer sei leider nicht zu gewinnen gewesen, daher habe man zwischenzeitlich auch etwas umplanen müssen. Der neue Geh- und Radweg ist insgesamt rund zweieinhalb Kilometer lang und verläuft ab Nannhofen über den neu errichteten Kreisverkehr südlich entlang der Kreisstraße FFB 9 bis Rammertshofen. Anschließend führt er über schwach befahrene Orts-Verbindungsstraßen über Geisenhofen nach Aufkirchen. Die Verbindung zwischen Geisenhofen und Aufkirchen wurde ertüchtigt und fahrradtauglich ausgebaut. Der Geh- und Radweg ist im Waldbereich zweieinhalb Meter breit und im Bereich der angrenzenden Felder als drei Meter breiter Wirtschaftsweg ausgebaut. Die Verbindungsstrecke von Geisenhofen nach Aufkirchen wurde als dreieinhalb Meter breiter Wirtschaftsweg befestigt.

Um den Kreisverkehr sicher queren zu können, wurde um ihn herum ein umlaufender Geh- und Radweg gebaut. Zusätzlich ist dieser Bereich beleuchtet. "Diese umfangreichen Maßnahmen sind ein weiterer wichtiger Baustein des erst kürzlich beschlossenen Radwegekonzeptes zur Förderung des Radverkehrs im Landkreis Fürstenfeldbruck" sagte Landrat Karmasin. Es bestehe nun eine lückenlose Querverbindung im westlichen Landkreis, die ein sicheres Fahren bis Maisach und darüber hinaus ermögliche. "Besonders gefragt wird der Weg zum Bahnhof Nannhofen sein, denn dort ist man mit dem Zug schneller in München als mit der S-Bahn von Maisach aus", glaubt Nefele, der den Radwegebau einst vorgeschlagen hatte. Auch das Mammendorfer Freibad sei nun sicher mit dem Fahrrad zu erreichen. Die Baukosten für den Weg, einschließlich Ertüchtigung des Wirtschaftsweges, betragen insgesamt etwa 625 000 Euro. Der Bund fördert das Vorhaben mit dem neu geschaffenen Förderprogramm "Stadt und Land" mit 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Für den Kreisverkehr sind etwa 450 000 Euro aufzuwenden. Rund 45 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten werden laut Kreisstraßenverwaltung auf der Grundlage des Gesetzes über Finanzhilfen des Bundes zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse der Gemeinden (GVFG) beigesteuert.

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SZ vom 10.12.2021
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