Verkehr:Ideen für die Radlroute Südwest

Verkehr: Schmale Straßen sollen zu Fahrradstraßen werden.

Schmale Straßen sollen zu Fahrradstraßen werden.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Mehrere Fraktionen unterstützen den Vorschlag des Verkehrsforums, eine durchgehende Verbindung von Schöngeising zum Kurt-Huber-Ring zu schaffen

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Mit großem Aufwand wird zurzeit der Verkehrsentwicklungsplan ausgearbeitet, der grundlegenden Weichen stellen soll für die Kreisstadt. Absehbar ist, dass im Sinne des Klimaschutzes möglichst die Nutzung von Fahrrädern und Bussen gefördert werden soll, ohne dabei die Autofahrer ganz zu verprellen. Denn die Geschäftsleute sorgen sich, dass sonst viele Kunden fernbleiben könnten. Ziel dürfte es sein, stärker auf Anreize und Angebote denn auf Verbote zu setzen. Das Verkehrsforum unterbreitet nun einen Vorschlag zur "Ertüchtigung der Radlroute Südwest - von Schöngeising zum Kurt-Huber-Ring" der in Form eines Antrags von den Grünen, der BBV, der ÖDP und der SPD unterstützt wird. Mit weiteren Ideen zur fahrradfreundlichen Gestaltung beschäftigt sich zudem an diesem Dienstag der Verkehrsausschuss.

Thomas Brückner, Sprecher des Verkehrsforums und Grünen-Stadtrat, setzt große Hoffnungen in eine sichere Gestaltung der Radverkehrsroute von Schöngeising zum Kurt-Huber-Ring über die äußere Weidenstraße, Hans-Güntner- und Eduard-Friedrich-Straße. Der Architekt hat bereits akribisch Lösungsvorschläge für Gefahrenstellen aufgelistet. Mehrere Bereiche sind dem Verkehrsforum besonders wichtig: Die Anlage eines separaten Geh- und Radweges am südlichen Ende der Weidenstraße als Verbindung der beiden Geh- und Radwege - von der Äußeren Schöngeisinger Straße kommend zum Waldweg Richtung Hans-Günther-Straße, die zur Fahrradstraße umgewidmet wird; die Verbreiterung des bestehenden Geh- und Radweges vor der Einmündung in die Industriestraße auf mindestens drei Meter; rote Furtmarkierung für Radfahrer über die Einmündung der zur Fahrradstraße umgewidmeten Eduard-Friedrich-Straße.

In der Begründung des Antrags, der von Brückner sowie Christian Götz (BBV), Alexa Zierl (ÖDP) sowie Verkehrsreferent Mirko Pötzsch (SPD) unterzeichnet ist, wird daran erinnert, dass die vorgeschlagene Radverkehrsroute im gültigen Flächennutzungsplan der Stadt als "wichtige Rad- und Fußgänger-Verbindung" bezeichnet wird. Gleichwohl hätten Radfahrer auf Gefahrenstellen hingewiesen. Die Strecke führt Richtung Ammersee, wird aber auch von Einwohnern Grafraths und Schöngeisings auf dem Weg zu den Einkaufsmöglichkeiten an der Industriestraße und am Kurt-Huber-Ring genutzt. Ein Teil der Missstände sei der Stadtverwaltung seit Längerem bekannt. Brückner: "Sie hat aber bisher nicht die Initiative zu Verbesserungen ergriffen."

Am südlichen Ende der Weidenstraße geht es darum, den Radverkehr, der nach der Querung der äußeren Schöngeisinger Straße auf dem Geh- und Radweg aus Richtung Schöngeising kommt und gleich wieder links in den Waldweg Richtung Hans-Günther-Straße abbiegen möchte, auf einem westseitig neu erstellten Geh- und Radweg sicher zu führen, ohne dass Radfahrer zweimal die Fahrbahn der Weidenstraße queren müssen oder die Fahrbahn linksseitig benutzen. Der neue Geh- und Radweg könne zum Beispiel durch rote Fahrbahnmarkierung mit dickem weißen Trennstreifen von der Fahrbahn abmarkiert werden oder baulich durch Verlängerung des Gehweges in der Weidenstraße erstellt werden. In jedem Fall solle er mindestens drei Meter breit sein.

Der motorisierte Verkehr auf der Hans-Günther-Straße wird trotz der vielen Firmenstellplätze als gering eingeschätzt, da diese in der Regel nur einmal am Tag angefahren werden. Dagegen sei zu beobachten, dass der Radverkehr von und nach Schöngeising, Grafrath und aus und in den Rothschwaiger Wald ständig zunimmt. "Wir halten deshalb die Umwidmung in eine Fahrradstraße - als durchgehende Radverbindung zusammen mit der Eduard-Friedrich-Straße - für angebracht."

Die Engstelle der Radverkehrsverbindung an der abknickenden Industriestraße wurde immer wieder bemängelt. Der Radverkehr aus der Hans-Günther-Straße führt hier sowohl in die Industrie- wie auch in die Eduard-Friedrich-Straße. Der heutige, nur zwei Meter breite südseitige Gehweg an der Hans-Günther-Straße ist für den Radverkehr in beide Richtungen freigegeben, entspricht aber damit nicht den Richtlinien, die 2,50 bis 4,50 Meter nebst Sicherheitsstreifen vorsehen. Geht es nach dem Verkehrsforum und den Antragsstellern der Fraktionen, dann sollten für Geh- und Radweg mindestens drei Meter eingeplant werden. Ein zusätzlicher Sicherheitsstreifen zur Fahrbahn wäre sinnvoll, da hier trotz absolutem Halteverbot immer wieder Lastwagenfahrer Brotzeit machen und dabei die Beifahrertür offenstehen lassen. Die Einmündung des Geh- und Radweges in die Eduard-Friedrich-Straße solle so abgerundet werden, dass sie mit Tempo 25 befahrbar ist.

Die Fahrtrichtung aus der und in die Fürstenfeldbrucker Industriestraße soll dem Vorschlag zufolge durch eine rote Furtmarkierung mit Piktogrammen dem Autoverkehr die Radverbindung verdeutlichen. Die bestehenden Randsteine seien so abzusenken, dass sie den sowieso zu schmalen Gehweg an der Industriestraße nicht zusätzlich verengen.

Bleibt noch die Eduard-Friedrich-Straße als Zubringer für Fußgänger und Radfahrer zum S-Bahnhof: Die hat keine Gehwege und ist zudem so schmal, dass sie nur von Anliegern befahren werden sollte. Brückner: "Wir halten deshalb auch hier die Umwidmung in eine Fahrradstraße - als durchgehende Radverbindung zusammen mit der Hans-Günther-Straße - als angebracht." Dadurch ergäbe sich eine durchgehende Fahrradroute entlang der Bahnlinie. Für den Wendehammer am Ende des Kurt-Huber-Rings sei ausreichend Fläche an der Einmündung zur Eduard-Friedrich-Straße vorhanden, wenn diese durch absolutes Halteverbot freigehalten werde.

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