Verkehr:Carsharing mit Elektroautos

Mithilfe eines Pilotprojekts in Germering soll die Nachfrage nach strombetriebener Mobilität erkundet werden. Vier Fahrzeuge stehen dafür zur Verfügung

Von Andreas Ostermeier, Germering

Die Firma Strom Germering will in der einwohnerstärksten Kommune in diesem Jahr das erste Carsharing mit Elektroautos im Landkreis aufbauen. Vier strombetriebene Fahrzeuge sollen dafür in einem zwei Jahre andauernden Pilotprojekt zur Verfügung gestellt werden. Die Autos sollen von der Stadtverwaltung, Vereinen sowie Privatpersonen gemietet werden können. Im Stadtrat traf das Vorhaben auf einhellige Zustimmung.

FDP-Stadtrat Peter Klotz zeigte sich begeistert und sagte, er sei sicher, dass das E-Carsharing ein Erfolg werde. Sehr optimistisch gab sich auch CSU-Stadtrat Oliver Simon. Einzig die Anzahl der eingesetzten Fahrzeuge enttäuschte ihn. Er habe das Gefühl, dass es eine erhebliche Nachfrage nach Elektromobilität in der Stadt gebe, sagte er. Deshalb hätte er einen Start mit sechs oder sieben Autos erwartet. Auch Fraktionskollege Christian Ganslmeier machte sich für eine größere Fahrzeugflotte stark. So groß habe die Strom Germering nicht einsteigen können, antwortete Geschäftsführer Anton Kottermair. Mehr als vier Autos seien im Budget nicht drin. Kottermair ließ aber durchblicken, dass auch er gerne mit mehr Fahrzeugen an den Start gegangen wäre. Das Pilotprojekt ist eine Initiative von Eon. Dem Energieversorger gehören 90 Prozent der Strom Germering; zehn Prozent besitzt die Stadt Germering. Die lokale Stromfirma hat sich für das Projekt beworben.

Im Hinblick auf die Beratungen des städtischen Etats für 2019 sagte Kottermair, vielleicht habe die Kommune noch Geld übrig für ein weiteres Fahrzeug. Den Kauf eines eigenen E-Autos zieht Germering aber wohl nicht in Betracht. Schließlich will sich die Stadt als Mieter von zwei der vier Autos in das Pilotprojekt einbringen. Ganslmeier sieht hierin ein Problem. Zwei Autos wären dann von sieben bis 15 Uhr durch die Verwaltung geblockt, also zu einer Zeit, zu der auch Privatleute Interesse an einem Mietwagen haben. Andererseits ist die Kommune ein Mieter, der dem Carsharing sichere Einnahmen einbringt. Wie die Fahrzeugwahl zeigt, setzt Strom Germering auch auf Vereine und Gruppen als Mieter. Für sie wird ein Kleinbus angeschafft. Die übrigen drei Elektroautos sollen Personenwagen sein.

Abstellflächen für die Elektro-Mietwagen sind vier Parkplätze im Stadtgebiet, die über eine Ladestation verfügen. Der Parkplatz für das Auto, das von den Stadtwerken genutzt wird, soll im Bärenweg sein. Dort haben die Stadtwerke und Strom Germering ihre Büros. Der für die Stadtverwaltung vorgesehene Wagen soll auf dem Rathausparkplatz stehen, direkt neben dem Zeit-Raum-Museum an der Domonter Straße. Der dritte Personenwagen wird in der Tristanstraße geparkt, der Kleinbus in der Max-Reger-Straße, nahe dem Gelände des SV Germering.

Das Carsharing mit den Elektrofahrzeugen wird stationsbasiert aufgebaut, das heißt, die ausgeliehenen Autos müssen wieder zu dem Parkplatz zurückgebracht werden, auf dem sie vor der Leihe ihren Standort gehabt haben. Als Leasing-Preis für Privatleute nannte Kottermair vor den Stadträten am Dienstag 4,50 Euro pro Stunde.

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