Verkehr:Alternative für die Radler

Olching entscheidet sich für Route aus Fahrradstraßen

Von Katharina Knaut, Olching

Fahrradfahrer sollen künftig leichter durch Olching kommen. Gewährleisten soll dies eine Route aus Fahrradstraßen durch die Stadt. Das beschloss der Stadtrat mit 17 zu elf Stimmen. Das Ziel: Eine sichere Alternative zur viel befahrenen Hauptstraße auszuweisen und ein Signal zur Unterstützung des Radverkehrs zu setzen. 40 000 Euro soll die Einrichtung der Radlrouten kosten. Ungelöst bleibt jedoch die Schilderproblematik: Mit der Einrichtung der Fahrradstraße werden etliche neue Verkehrszeichen benötigt. Das werde sich in naher Zukunft nicht ändern lassen, sagte Bürgermeister Andreas Magg.

Geplant ist eine Route zusammenhängender Fahrradstraßen, die sich durch Olching zieht. Eingebunden werden unter anderem das Rathaus, der Bahnhof und der Grünanger im Schwaigfeld. Allerdings ist das Radstraßennetz nicht durchgängig, an einigen Stellen wird es unterbrochen, unter anderem an der kleinen Unterführung. Das sei zwar nicht ideal, "aber ich hoffe, dass wir die neuralgischen Punkte noch entschärfen können", sagte Ingrid Jaschke (Grüne). Abgesehen davon hält sie es für ein gutes Konzept, ebenso wie Freie Wähler und SPD.

Radfahrer haben auf Fahrradstraßen Vorrecht gegenüber Autofahrern, sie können beispielsweise zu zweit nebeneinander fahren. Geplant ist außerdem eine Aufhebung der Rechts-vor-links-Regelung auf einem Teil der Route, damit die Fahrradstraßen zu Vorfahrtsstraßen werden. Insgesamt gilt auf allen Wegen Tempo 30. Hinter den Anreizen steht die Absicht, mehr Olchinger zum Umsteigen vom Auto aufs Radl zu bewegen. Einige Stadträte sehen die hochfrequentierte Hauptstraße als Problemzone, die Fahrradfahrer abschreckt. Die geplante Route mit ihren Privilegien zeige eine sichere Alternative, um mit dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren, so die Argumentation.

Die CSU bleibt jedoch skeptisch und stimmte geschlossen gegen die Einrichtung. "Es gibt keine Verordnung, die es Olchingern verbietet, Fahrrad zu fahren", sagte die Zweite Bürgermeistern Maria Hartl. "Wenn sie wollten, dann könnten sie." Daran werden auch die Fahrradstraßen nichts ändern. Ihr Antrag, die betroffenen Straßen von Landratsamt und Polizei prüfen zu lassen, wurde abgelehnt. "Es fehlt das Gesamtkonzept", kritisierte auch Maximilian Gigl. Die Route sei weder eine Alternative zur Hauptstraße, noch gebe es eine Anbindung an überörtliches Netz.

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