Eine Verkehrsbefragung in der Gemeinde Alling gibt Aufschluss darüber, wo Verbesserungen zum Beispiel zur Sicherheit von Fußgängern und Fahrradfahrern gewünscht werden und wo es sinnvoll wäre, Lärm- und Schallschutz zu erhöhen oder die Parksituation zu verbessern. Bezüglich der viel befahrenen Staatsstraße 2069, auf der nach Ansicht von 81 Prozent der Teilnehmer die Fahrzeugbelastung in den vergangenen fünf Jahren deutlich zugenommen hat, ist eine vom Befragungsinstitut explizit abgedruckte Frage von Bürgern zu einer Ortsumfahrung auffällig: „Wie kann man um Gilching eine Umgehung bauen, ohne Planung für Alling?“ 54 Prozent der Befragten haben sich für eine Umfahrung von Alling ausgesprochen. Man findet aber auch die Ansicht: „Keine Umgehungsstraße, weil sie der Natur schaden würde!“.
Als Vorschläge zur Verringerung der Verkehrsbelastung auf der Durchfahrtsstraße werden unter anderem vorgebracht: „Lastwagenverbot am Wochenende, ganztägige Sperrung für den Schwerlastverkehr, Umleitung des Lkw-Durchgangverkehrs über die Bundessstraße 471, Tempobegrenzung (30) bei den Ortseinfahrten sowie Einbau von Verkehrsinseln mit Verschwenkungen, Einsatz von Blitzern und Geschwindigkeitskontrollen insbesondere in Höhe der Sparkasse und des Einkaufszentrums.
Eine nächtliche Sperrung der Staatsstraße für den Schwerlastverkehr stößt in allen Gemeindeteilen auf Zustimmung, hauptsächlich bei Anwohnern der Staatsstraße (69 Prozent) und bei Holzkirchnern (54). Zudem werden Lärmschutzwände „wo immer es möglich ist“ sowie die Sanierung der Staatsstraße mit Aufbringung eines Flüsterasphalts angeraten. Gewünscht wird auch der Einsatz leiserer Linienbusse, vor allem die Express-Busse seien sehr laut. An der vom Regionalinstitut Marktforschung München GmbH in allen Ortsteilen durchgeführten Befragung beteiligten sich von 3464 Bürgern über 16 Jahre online 526 und schriftlich 883, insgesamt also 1409 (41 Prozent).

Fragen gestellt wurden zur Nutzung von Autos, von Fahrrädern, vom öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und zum ruhenden Verkehr. Aus den Antworten zieht das Institut das allgemeine Fazit: „Die Bürger fühlen sich in der Gemeinde Alling sehr wohl“. Mit der Verkehrsinfrastruktur/Verkehrssituation in Alling sind 49 Prozent zufrieden und neun Prozent „sehr zufrieden“. Etwas mehr als ein Drittel bringt Unzufriedenheit zum Ausdruck. Während in Alling/Holzkirchen 62 Prozent die Verkehrssituation okay finden, trifft dies im Ortsteil Biburg nur mehr auf 49 und in Holzhausen auf 30 Prozent zu.
Bemängelt werden zum Beispiel Ausleuchtungen von Wegen sowie der Zustand von und die Sicherheit für Kinder an Bushaltestellen. Interessant ist eine in Alling erhobene Forderung: „Nachtfahrverbot für unsere Bauern, die mit ihren riesigen Traktoren mit sehr hohen Geschwindigkeiten in den Nachtstunden die Parsberger Straße als Rennstrecke benutzen“. Das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel ist laut des Befragungsergebnisses das Auto, gefolgt von Fahrrädern. Eher selten wird der ÖPNV genannt. Angeführt wird, dass in den kommenden Jahren von einer signifikanten Zunahme an E-Autos im Gemeindegebiet auszugehen sei. Wenngleich der Wunsch nach einer eigenen Lademöglichkeit vorherrschend sei, erwarten die Bürger auch im öffentlichen Raum eine entsprechende Ladeinfrastruktur.
Die Verkehrssituation und die -infrastruktur werden laut Institut insgesamt gut bewertet, allerdings bestehe im gesamten Gemeindegebiet, vordringlich in Holzhausen sowie entlang der Staatsstraße, aus Sicht der Bürger Handlungsbedarf zur Erhöhung der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, besonders für Radler und Fußgänger sowie für Kinder. Die Nutzbarkeit der Straßen im Gemeindegebiet für Radfahrer ist aus Sicht der Holzhausener und der Anwohner der Staatsstraße kritisch. Doch auch im restlichen Gemeindegebiet liegt der Anteil derjenigen, die die Nutzbarkeit als schlecht beurteilen, bei über einem Drittel. Das Rad- und Fußwegenetz sollte daher erweitert und mit deutlicher Abgrenzung voneinander ausgebaut werden, an besonders gefährlichen Stellen müssten Ampeln und Zebrastreifen errichtet werden und eine konkrete Überprüfung der Straßen und Kreuzungen in Bezug auf Sicherheitsmaßnahmen wird für notwendig gehalten.