Urlaub 2018:Ungebrochene Reiselust

Urlaub 2018: Die Reise aus dem Katalog planen, das ist bei den Urlaubern aus dem Landkreis wieder gefragt.

Die Reise aus dem Katalog planen, das ist bei den Urlaubern aus dem Landkreis wieder gefragt.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Sommer mag noch so schön sein, die Landkreisbürger zieht es in südliche Gefilde. Spanien und Griechenland sind wieder die beliebtesten Ziele. Die Reisebüros sind mit dem Geschäft zufrieden

Von Katharina Knaut, Fürstenfeldbruck

Trotz der heißen Temperaturen der vergangenen Wochen zieht es die Fürstenfeldbrucker genauso sehr in andere Länder wie in den Jahren zuvor. Das berichten die Reisebüros im Landkreis. Hauptziele sind südliche Regionen wie Spanien, Griechenland und Italien. Auch Ägypten und die Türkei sind wieder im Kommen. Zum Fliegen ist es aber keine gute Saison. Es kam zu massiven Flugausfällen und Flugplanänderungen.

Spanien und Griechenland - diese Länder nennen sämtliche Reisebüros, wenn es um die beliebtesten Reiseziele geht. Auch Reisen zu nördlicheren Ländern wie England oder Island sind beliebt. "Und Albanien wird kommen", meint Sabine Enders vom Reisebüro Enders in Fürstenfeldbruck. Aber die warmen Länder Europas sind nach wie vor die Hauptziele. Allerdings sind diese Länder auch die teuersten. "Die Preise haben massiv angezogen in den letzten Jahren", sagt Dennis Höller vom Reisebüro DUK, ebenfalls in Fürstenfeldbruck. Vor allem in Spanien und Griechenland. "Ein Kunde, der jedes Jahr nach Griechenland fährt, hat immer um die 1300 Euro gezahlt. Dieses Jahr waren es 1900 im selben Zeitraum."

Familien mit Kindern bevorzugen preisgünstigere Länder. In diesem Jahr sind das wieder Ägypten und die Türkei. "Die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts sind dieselben wie vor einem Jahr," heißt es vom Reisebüro Limmer in Germering. Demnach gilt für Ägypten eine Teilreisewarnung. Die Türkei hat zwar keine solche Einstufung, dennoch wird auf der Seite geraten, sich von politischen Veranstaltungen und größeren Menschenmassen fernzuhalten. "Aber die Lage hat sich wieder beruhigt. Daher fahren die Familien wieder hin," so das Büro Limmer. Der Preis spielt für viele eine Rolle. "Das Preisleistungsverhältnis stimmt. Und als Familie mit all inclusive muss man auf das Geld schauen."

Für einen günstigeren Urlaub buchen die Meisten schon am Anfang des Jahres. "Wer jetzt noch kommt, sind die Verzweifelten", so Hans-Georg Rembeck vom Reisebüro Rembeck in Gröbenzell. Viele seiner Kunden haben den Urlaub sogar schon Ende 2017 gebucht. Höller bekommt sogar schon Anfragen für den Sommer 2019. "Obwohl das noch nicht buchbar ist." Kurztrips sind seltener geworden. "Das macht fast niemand mehr", so Rembeck. Der Trend geht zu längeren Urlauben. "Die kosten genauso viel wie Kurzreisen." Auch die Reiseplanung ändert sich. War es vor ein paar Jahren noch üblich, einen Haupturlaub im Sommer zu nehmen, verteilen die Fürstenfeldbrucker ihren Urlaub mittlerweile über das Jahr. "Da fährt man dann zweimal sieben oder zweimal zehn Tage in den Urlaub", erklärt Höller. Reisen seien außerdem individueller geworden. "Die Leute wollen Individualität und in keine Schublade gesteckt werden." Oft werden besondere Pakete oder Mietwagen für die eigene Rundreise mit dazu gebucht.

Dieses Jahr gab es aber oft Probleme, überhaupt zum Urlaubsziel zu gelangen. Vor allem Flugpassagiere hatten es nicht leicht. Die Panne am Flughafen München am ersten Ferienwochenende, bei der das Terminal 2 stundenlang gesperrt werden musste, war nur die Spitze des Eisbergs. So kam es in diesem Jahr zu sehr vielen Flugplanänderungen und -annullierungen. "Dieses Jahr war es extrem. Die verschieben die Flüge von morgens nach abends und von abends nach morgens. Bei einem Kunden hat sich die Abflugzeit seit der Buchung im Mai viermal geändert", erzählt Höller. Besonders ärgerlich sei es für diejenigen, die für eine bestimmte Abflugzeit mehr Geld bezahlt haben.

Besonders von der Gesellschaft Eurowings raten die Reisebüros ab. Hier komme es am häufigsten zu Ausfällen und kurzfristigen Änderungen. Das ging sogar so weit, dass sich einige deutsche Reisebüros zusammengetan und Ende Juli einen offenen Brief an die Fluggesellschaft geschrieben haben, wie Höller berichtet. Aber alle Linien seien betroffen.

Als Grund für die Pannen nennen die Reisebüros die Pleite von Airberlin. "Das sind die Nachwirkungen." Aber auch Streiks wie bei Ryan Air haben Probleme verursacht. Flüge werden gestrichen oder sind verspätet. Die Menschen verpassen Anschlussflüge. Bereits bezahlte Zimmer können nicht bezogen werden. Aber es ist Besserung in Sicht. "Die letzten Wochen hielt es sich in Grenzen", so Höller.

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