Süddeutsche Zeitung

Unwetter:In Bereitschaft

Lesezeit: 2 min

Starzelbach und Gröbenbach steigen so stark an, dass sich die Feuerwehr für Einsätze rüstet. Doch dann hört der Regen auf

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Die Lage an Starzel- und Gröbenbach hat sich beruhigt. Nachdem die Regenfälle abgeklungen sind, stiegen auch die Wasserstände der beiden Bäche nicht mehr weiter an. Dabei hatte es am Montagnachmittag noch anders ausgesehen. Dauerregen hatte die Bäche den Tag über kontinuierlich anschwellen lassen, die Feuerwehren aus den beiden Gemeinden ließen die Gewässer nicht aus den Augen.

Am späten Nachmittag rückten die Eichenauer aus. Das Wasser des Starzelbachs stand nur noch wenige Zentimeter unter der Brücke in der Nieblerstraße. Außerdem hatte Kommandant Christian Weber vom Wetterdienst erfahren, dass es abends und nachts weiterregnen werde. Eichenauer Feuerwehrleute trafen daraufhin die Vorbereitungen dafür, den Bach, der zwischen den Fahrbahnen der Roggensteiner Allee verläuft, im Bereich vor den Brücken aufzustauen. Zu diesem Zweck wurden Schläuche verlegt, die das Wasser aufhalten sollten.

Die Vorrichtungen gegen ein Überlaufen des Bachs wurden aber nicht gebraucht. Am Abend hörte der Regen auf, der Starzelbach schwoll nicht mehr weiter an. "Wir haben alles abgebaut", sagte Weber am Dienstag, "der Bach geht zurück." Die Feuerwehr konnte abrücken.

Auch die Gröbenzeller Feuerwehr behielt am Montag einen Bach im Auge. Laufend kontrollierte sie den Wasserstand des Gröbenbachs, der ebenfalls anschwoll. Mitarbeiter des Betriebshofs beseitigten mehrmals Treibgut aus dem Bachbett, um Stauungen des Wassers zu vermeiden. Trotz des steigenden Wasserpegels sei es aber zu keinen Überflutungen gekommen, sagte Kommandant Christian Weirauch am Dienstag.

Dafür hatte die Gröbenzeller Feuerwehr andere Aufgaben zu erledigen. Durch den Sturm stürzten in den frühen Morgenstunden mehrere Bäume um und blockierten Straßen im Gemeindegebiet, so in der Puchheimer Straße und im Fischerweg. Auch umgestürzte Bauzäune mussten wieder aufgestellt werden. Insgesamt zählte die Feuerwehr laut Einsatzbericht des Kommandanten sieben Einsätze, die durch den Sturm bedingt waren. Die 22 Helfer waren drei Stunden mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.

Der rasante Anstieg der Fließgewässer war am Montag auch an der Amper zu beobachten. Binnen eines Tages schwoll der Wasserstand des Flusses um 60 Zentimeter an, die letzte Messung um Mitternacht ergab 112 Zentimeter. Diese Marke erbrachten auch die Messungen am Dienstag - mit geringen Schwankungen. Von einer Hochwassermeldestufe ist die Amper allerdings weit entfernt. Die Meldestufe eins liegt bei 170 Zentimeter.

Ausrücken mussten auch Feuerwehrleute aus Fürstenfeldbruck, Olching und Kottgeisering. Sie hatten es zu tun mit überschwemmten Straßen und einer überfluteten Fußgängerunterführung am Bahnhof Olching. Zudem liefen mehrere Keller mit Wasser voll. Von den andauernden Regenfällen zeugen auch am Dienstag noch zahlreiche unter Wasser stehende Felder. So hat der Fluss Maisach Wiesen und Ackerflächen in der Nähe von Nassenhausen überflutet.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4784426
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 05.02.2020
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.