Süddeutsche Zeitung

Unterschweinbach:Kater Seppis stummes Leiden

Tierquäler verstümmelt Katze in Unterschweinbach

Ob Kater Seppi die Qualen überleben wird, die ihm gezielt zugefügt worden sind, ist noch unklar. Bei den Tierfreunden Brucker Land ist man jedenfalls geschockt über die Misshandlungen. Ein Mitglied hatte am Dienstag in einem Garten in Unterschweinbach einen Kater entdeckt, der "mehr tot als lebendig" mit geschlossenen Augen und bewegungsunfähig neben einem Gartenteich kauerte. Die Tierschützer fingen das apathische Tier ein und stellten an allen vier Pfoten sowie auf der gesamten Länge des Schwanzes zum Teil sehr tiefe Schnittwunden fest. Die Pfoten sind außerdem gequetscht, der Kopf des Katers unnatürlich verhärtet. Die Finderin des Katers, selbst eine Katzenbesitzerin, reagierte entsetzt: "Ich hätte heulen können. Wie kann ein Mensch so brutal sein, wer kann ein Tier, ein Lebewesen, so quälen?"

Auch für die Vorsitzende der Tierfreunde Brucker Land, Heidi Minderlein, ist die Tat unfassbar: "So etwas ist mir in meinen ganzen Tierschutzjahren noch nicht untergekommen." Wie sie berichtet, geht es dem von den Tierschützern auf "Seppi" getauften Kater immer noch sehr schlecht. Auch die Tierärztin habe die Ursachen der Verletzungen nicht deuten können. Fest steht allerdings, dass sie dem Tier gezielt beigebracht wurden. "Ein Autounfall kann es nicht gewesen sein, sonst hätte er Knochenbrüche", sagt Minderlein. Neben den Spuren der Misshandlung sind bei Seppi Augen und Nase entzündet, alles ist vereitert, das Fell struppig, insgesamt ist das Tier abgemagert. Die Tierfreunde wollen nun Anzeige gegen Unbekannt erstatten, haben aber kaum Hoffnung, dass der oder die Tierquäler gefunden werden.

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SZ vom 14.03.2015 / alin
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