Umzug:Noch vor Weihnachten

Das neue Verwaltungsgebäude des Amperverbandes wird auf dem Gelände der Kläranlage in Graßlfing gebaut. Wenn alles glatt läuft, können die Mitarbeiter im Dezember kommenden Jahres die Kisten packen

Von Erich C. Setzwein, Eichenau/Olching

Mehr Platz für alle Angestellten verspricht der Neubau des Verwaltungsgebäudes für den Amperverband auf dem Gelände der Kläranlage im Olchinger Stadtteil Graßlfing. Wenn alles so läuft, wie sich Architekt Robert Winzinger es vorstellt, dann soll das neue Gebäude im Dezember 2018 bezugsfertig sein.

Zwölf Millionen Euro wird der Verband, der sich um das Abwasser in zehn Städten und Kommunen zwischen Bergkirchen (Kreis Dachau) und Weßling (Kreis Starnberg) kümmert, in Graßlfing in den Verwaltungsbau investieren. Hinzu kommen noch einmal 1,85 Millionen Euro für den Neubau des Parkhauses. Dass jetzt noch etwas dazwischenkommen könnte, hofft Architekt Winzinger nicht, hat er doch nach eigenen Worten "eine gewisse Rechtssicherheit herstellen können".

Verbandsvorsitzender Frederik Röder und die Bürgermeister der Amperverbandsgemeinden sind mit dem bisherigen Fortschritt allem Anschein nach sehr zufrieden. Jedenfalls gab es bei der jüngsten Vorstellung der Pläne kein Wort der Kritik, eher schon Staunen über die Planung und die momentan nicht ausufernden Kosten. Dass es aber noch Wünsche gibt, die nachträglich erfüllt werden könnten, darauf machte Röder schon aufmerksam. So sei bislang nur vorgesehen, dass im Parkhaus einmal Ladestationen für Elektroautos eingebaut werden könnten und auch die Fahrradfahrer für ihre E-Bikes Anschlussmöglichkeiten finden. "Man muss nicht alles auf einmal machen", sagte der Allinger Bürgermeister, selbst die Photovoltaikanlage auf dem leicht geneigten Parkhausdach soll erst später installiert werden. Die Kalkulation Winzingers beinhaltet nicht nur den Neubau an sich, sondern auch schon Kosten für die Innenausstattung. Das neue Gebäude wird aber nicht nur die 40 Mitarbeiter, die derzeit in den Büros an der Bahnhofstraße in Eichenau in beengt arbeiten, beherbergen, sondern auch alle Beschäftigten der Kläranlage sowie die Mitarbeiter der Wasserversorgung.

Umzug: Platz genug für einen Neubau ist auf dem Graßlfinger Grundstück.

Platz genug für einen Neubau ist auf dem Graßlfinger Grundstück.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Verbandsgeschäftsführer Thomas Mösl ist die Erleichterung schon anzuhören, wenn er davon spricht, dass vor allem der Schwarz-weiß-Bereich endlich klar getrennt sein wird. "Derzeit haben wir einen Graubereich", sagt er und erklärt, dass die Mitarbeiter der Kläranlage sich eigentlich in deutlich voneinander getrennten Bereichen umziehen müssten. "Allein deswegen hätten wir schon neu bauen müssen", sagt Mösl. Die Umkleiden und Duschen für Männer wie für Frauen machen die Mitte zwischen dem weißen, also sauberen Bereich, und dem schwarzen, dem Bereich für die schmutzige Arbeitskleidung aus.

Freuen dürfen sich Mösl und die Belegschaft auf eine Kantine im Erdgeschoss, wo auch das Besucherzentrum seinen Platz finden wird. Denn nach wie vor gehört die Kläranlage nahezu zu jedem Lehrplan in Schulen. Viele Klassen besuchen die Anlage, auf der es aber nur vermeintlich streng riecht. Denn die Technik, mit der das Schmutzwasser in verschiedenen Stufen behandelt wird, scheint so gut zu sein, dass von "üblen Gerüchen" nicht die Rede sein dürfte.

Amperverband

In der neuen Fassade sind "A" und "V" für Amper-Verband zu sehen.

(Foto: Robert Winzinger/oh)

Den Energiebedarf für den Neubau hat der Architekt recht niedrig angesetzt. "Wir haben eine passivhaustaugliche Außenwand", sagt Winzinger. Eine kontrollierte Be- und Entlüftung soll den Luftaustausch gewährleisten, wenn die Fenster im Winter geschlossen sind, und wenn es zu warm wird, ist eine Kühlung des Gebäudes durch das Grundwasser vorgesehen: "Davon haben wir ja genug", kommentierte Winzinger. Den benötigten Strom bekommt das Haus aus der Kläranlage, wo er selbst produziert wird.

Zu dem zweigeschossigem Verwaltungsbau, der wegen des hohen Grundwasserstandes keinen Keller bekommen wird, wird ein Parkhaus gebaut, das drei Geschosse haben wird. 101 Stellplätze sind nach den Plänen Winzingers vorgesehen. Bei den Kosten von 1,85 Millionen Euro werde es "keine Überraschungen geben".

Das hofft auch Verbandsvorsitzender Röder, der seine Bürgermeisterkollegen wie auch die jüngst tagende Verbandsversammlung darüber unterrichtete, dass die Zahlen und Vorgänge alle 14 Tage bei den Bauherrengesprächen durchgegangen und kontrolliert würden. Röder hofft auf einen raschen Baubeginn. Im Genehmigungsverfahren für den Neubau liegt bereits ein Vorbescheid vor, weil der Bau im planerischen Außengebiet" liegt und damit genauso behandelt werden muss wie ein Aussiedlerhof.

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