Umzug:Erlöserkirche verkauft Pfarramt

Büro und Jugendgruppen ziehen ins Gemeindezentrum am Brucker Stockmeierweg, das mit den Einnahmen saniert wird

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Kirchengemeinde der Erlöserkirche wird ein Haus, in dem bislang Jugendgruppen und das Pfarramt untergebracht sind, verkaufen und mit dem Erlös die Sanierung anderer Gebäude finanzieren. Das sieht das Konzept des Kirchenvorstands vor, das Dekan Stefan Reimers am Dienstag auf der Gemeindeversammlung vorgestellt hat. Von den Mitgliedern wurden die Pläne ausdrücklich begrüßt, so dass der Kirchenvorstand das Vorhaben noch vor Weihnachten beschließen kann. "Die Gemeinde geht diesen Weg mit", freut sich Reimers.

Ziel der Erlöserkirche ist es nach den Worten von Reimers, sich vor dem Hintergrund der finanziell angespannten Situation auf Räumlichkeiten zu beschränken, die wirklich benötigt werden, diese dann aber auch ansprechend und einladend zu gestalten. So soll sicher gestellt werden, dass vor allem die Erlöserkirche selbst und die Räume am Stockmeierweg saniert werden können. "Die Kirche ist unser Aushängeschild", sagt Reimers, "da ist ein guter Zustand sehr wichtig." Das Haus an der Albrecht-Dürer-Straße, einige Gehminuten östlich des Stockmeierwegs, wird kirchenintern an den Dekanatsbezirk Fürstenfeldbruck verkauft. Dieser wird darin Büros einrichten. Eine Kaufsumme nannte Reimers nicht. Die Konzentration auf den Standort Stockmeierweg stelle sicher, dass die erforderlichen Reparaturen am Gemeindehaus und am Pfarramt bezahlt werden können. Zudem reicht der Erlös, um einen Grundstock für die 2016 anstehenden Arbeiten an der Kirche aufzubauen.

Im nächsten Jahr werden die Jugendgruppen ins Gemeindezentrum umziehen. Bis dahin sollen zwei Räume umgebaut und eingerichtet sowie eine Küche installiert sein. Zudem wird ein eigener Eingang vom Garten aus geschaffen. Für andere Gemeindegruppen wird eine weitere Küche eingebaut. "Alle müssen im Gemeindehaus etwas enger zusammenrücken", kündigt Reimers an. Dies bringe aber auch Vorteile mit sich wie eine auch rein örtlich engere Verzahnung zwischen den Bereichen Jugend, Familie, Bildung und Musik.

"Die Jugendlichen freuen sich auf den Umzug", sagt Reimers, sie sähen darin so etwas wie einen Aufbruch oder sogar ein Abenteuer. Für die Umbauarbeiten rechnet die Kirchengemeinde mit Kosten von 125 000 Euro. Jeder fünfte Euro soll in Form von Spenden beigesteuert werden. Mit dieser Aufgabe wurde ein eigens gegründeter Fundraising-Ausschuss betraut, dem auch Vertreter des Kirchenvorstands und Jugendgruppen angehören. Benefizveranstaltungen sind ebenso denkbar wie Aktionen nach dem Muster des "Benefiz-Schwitzens" - Jugendliche helfen gegen eine Spende bei kleineren Haus- oder Gartenarbeiten.

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