Ultradauerläuferin Anja Kobs hat kürzlich bei einem Wettkampf eine schwere Verletzung ignoriert, um als Siegerin ins Ziel zu kommen. „Ich bin bei Kilometer 55 gestürzt und wollte es nicht wahrhaben“, berichtet die Allingerin von ihrem Ultratrail im Allgäu. 14 Kilometer bis zum Ziel in Sonthofen hielt die Ausdauersportlerin dann mit gebrochener Hand noch durch. Im Krankenhaus in Seefeld stellte sich jetzt bei einer Untersuchung heraus, dass Kobs bei ihrem Sturz einen verschobenen Bruch der rechten Mittelhand erlitten hat.
Die Trail-Strecke über 69,3 Kilometer führte vom Start in Sonthofen rund 18 Kilometer und über tausend Höhenmeter schließlich zum Riedberger Horn. Für die schöne Aussicht hatte Kobs jedoch an diesem Tag natürlich keinen Blick. Über Oberstdorf – die 50-Kilometer-Marke – ging es über weitere 1100 Höhenmeter zum Ziel in Sonthofen. Nach sieben Stunden und 25 Minuten überquerte sie die Ziellinie. Kobs wird jetzt in der ewigen Bestenliste auf Platz zwei geführt.
Insgesamt ließ sie rund 195 Athleten, darunter auch die meisten Männer, hinter sich und wurde Fünfte in der Gesamtwertung. Die 47-jährige Allingerin ist inzwischen in Seefeld an der Hand operiert worden. „Der Hand hat das Weiterlaufen nix mehr gemacht. Bin nur weitaus vorsichtiger gelaufen, da ich nicht noch mal stürzen wollte“, erzählt Kobs, die nun doch eine Trainingspause einlegen muss, die ihr sicherlich schwerfällt.