Türkenfeld:Türkenfelder Raumpläne

Bürgerversammlung informiert über Flächennutzungsplan

Von Manfred Amann, Türkenfeld

Mit der Ortsentwicklung anlässlich der Dorferneuerung mit Unterstützung des Amtes für ländliche Entwicklung und mit der Neufassung des Flächennutzungsplanes (FNP) hat die Gemeinde Türkenfeld zwei beratungsintensive Aufgaben angepackt. Da beide Vorhaben ineinander spielen, hatte Bürgermeister Pius Keller Erläuterungen dazu am Donnerstag zu den Kernthemen der Bürgerversammlung gemacht.

Über hundert Türkenfelder zeigten im Gasthof Hartl reges Interesse, vor allem daran, wo die Gemeinde möglicherweise Bau- oder Gewerbeflächen ausweisen möchte. Wie Christian Schaser und Susanne Bauer vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München erläuterten, wird der FNP-Vorentwurf nach Abstimmung mit Ämtern und Behörden in Kürze der Öffentlichkeit präsentiert. Vorher müsse aber noch eine Vielzahl von Bürgeranträgen auf Ausweisung von Bauland geprüft werden, verriet der Gemeindechef. Dabei spielten zum Beispiel die Möglichkeit der Erschließung und deren Kosten, die Lage im Überschwemmungsgebiet oder auch die Auswirkung auf das Ortsbild eine Rolle. Außerdem sei die staatliche Vorgabe: "Innenverdichtung vor Flächenverbrauch im Außenbereich" zu berücksichtigen, erklärte Schaser zu diesem Thema.

Vom Planungsverband wurden etwa 15 Ortsrandgebiete, mit Schwerpunkt im Westen und im Norden, und einige Flächen im Dorfbereich und im Ortsteil Zankenhausen, hinsichtlich ihrer Eignung als Bauland geprüft und fünf oder sechs davon werden nun einer näheren Betrachtung unterzogen. Eine davon liegt in Bahnhofsnähe, eine andere westlich Duringveld und eine weitere zentrumsnah nördlich der Geltendorfer Straße. Das Gebiet "Am Bühlacker" in der Nähe der Bahnhofstraße, dessen Überplanung unlängst eingestellt wurde, weil der Investor abgesprungen ist, bleibe sicherlich bedeutsam für die Innenverdichtung, ebenso die "Kirchenfläche". Letztere sei auch für den Bau von Mietshäusern geeignet, befand Schaser.

Denn wie vom Planungsverband ermittelt, leben in Türkenfeld die meisten Menschen in Einfamilien- und Doppelhäusern. Für Jüngere und vor allem für Senioren sollte die Gemeinde daher kleinere Wohnungen schaffen, der Bedarf sei vorhanden. Man solle auch daran denken, dass durch den Umzug älterer Paare in kleinere Wohnungen Häuser frei würden und dadurch größere Wohnbereiche für zuziehende Familien zur Verfügung stünden.

Türkenfeld sei in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich moderat gewachsen, der Anstieg der Einwohnerzahl auf aktuell knapp 3800 sei aber nicht einem Geburtenüberschuss geschuldet, sondern dem steten Zuzug. Daran werde sich auch nichts ändern, sagte Bauer. Schließlich sei Türkenfeld als Wohnort mit S-Bahnanschluss gefragt und daher als "Auspendlergemeinde" zu betrachten, wenngleich im Ort etwa 530 Arbeitsplätze vorhanden seien.

Wenige Möglichkeiten sehen die Planer, neue Gewerbeflächen auszuweisen. Man könnte den Sportplatz zum Beispiel in den Bereich der Schule verlegen und das frei werdende Gebiet dafür verwenden, sagte Schaser, zudem könnte man vom Wald etwas abzwacken und so das Gewerbegebiet Süd erweitern oder auf dem ehemaligen Kiesabbaugelände Betriebe ansiedeln.

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