Türkenfeld:Noch immer engagiert

Dorfgemeonschaft Türkenfeld

Stefan Zöllner und Beate Pohlmann-Burah sprechen auf dem Roten Bankerl über die Geschichte.

(Foto: Günther Reger)

Dorfgemeinschaft Türkenfeld feiert ihr 20-jähriges Bestehen

Von Manfred Amann, Türkenfeld

Als Hildegard Deutsch und Anita Sellner von der neuen Wählergruppe Dorfgemeinschaft (DG) Türkenfeld 1996 auf Anhieb gewählt wurden, sei dies manchen Männern unheimlich gewesen. Man habe die Frauen als "die zwei Hexen vom Gemeinderat" bezeichnet, heißt es in der Festschrift, die der zwei Jahre später gegründete Verein nun zum 20-jährigen Bestehen herausgegeben hat. Auf der Jubiläumsfeier am Samstag in der Schönbergaula lüftete Stefan Zöllner dazu ein "Geheimnis". Die Frauen, die sich damals auf die Wahlliste hatten setzen lassen, hätten sich tatsächlich auf dem Gollenberg getroffen, erzählte der langjährige Vorsitzende und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

Auf den üblichen Festakt mit Reden hatte die DG zugunsten eines abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramms verzichtet. Um Grußworte kam man aber dennoch nicht herum. Klaus Quinten (Brucker Bürgervereinigung), der mit seinem UBV-Kreistagskollegen Jakob Drexler (Dorfgemeinschaft Hörbach ) gekommen war, lobte das Engagement des Türkenfelder Vereins und wünschte sich eine landkreisweite gute Zusammenarbeit aller parteifreien Wählergruppen. Der Wahlslogan aus dem Jahre 2002 "Türkenfeld zapft die Sonne an, Zöllner kommt", gebe wieder, dass die DG schon früh die Zeichen der Zeit erkannt habe. "Möglich ist dies aber nur mit einer guten Mannschaft und mit einer Familie, die einem den Rücken frei hält", dankte Zöllner später auf dem "Roten Bankerl", als er von Beate Pohlmann-Burah zum Werdegang der DG und zu den privaten und politischen Motiven "interviewt" wurde. "Wir wollten damals mit jugendlichem Ungestüm frischen Wind reinbringen", verriet der Vorsitzende. "Ungestüm sind wir noch immer - manchmal", aber man werde älter. Jüngere Mitglieder, die bereit wären, zum Beispiel 2020 für den Gemeinderat zu kandidieren, würde man gerne aufnehmen.

Auch wenn die DG aus Mitgliedern der Ortsgruppe des Bund Naturschutz hervorgegangen sei, habe man stets alle Facetten der Ortspolitik im Blick. Wichtig seien Transparenz, Offenheit und die frühzeitige Einbindung der Bürger. Lobende Grußworte sprach auch Vizebürgermeister Emanuel Staffler (CSU), der mit der Bundestagsabgeordneten und Gattin Katrin der Einladung gefolgt war. "Seit 20 Jahren unbequem", habe er als Überschrift in einer Zeitung gelesen, besser müsse es heißen. "20 Jahre in hohem Maße engagiert", beteuerte Staffler. Manchmal stehe man sich "hart in der Sache" gegenüber, niemals aber feindselig, was für die Ortsentwicklung letztlich gut sei.

Das "Rote Bankerl" stand noch einmal im Mittelpunkt, als Vorstandsmitglied Gabriele Klöckler "vom Schoppen kommend" darauf Platz nahm, um von einem Autofahrer mitgenommen zu werden. Sie wurde mitgenommen, und zwar vom Vorstandsvorsitzenden der Aktivsenioren Bayern e. V., Reinhold Heiß, der darüber berichtete, dass "Mitfahrer-Bankerl" durchaus angenommen werden. "Wir wollen auch solche Bänke, die erste würden wir stiften" richtete Klöckler an den Vizebürgermeister. Begonnen hatte die Feier musikalisch mit der Gruppe "Sight Sing" mit Zöllner an der Gitarre und Gemeinderat Valentin Schmitt am Klavier. Nach dem Buffet wurde zu Melodien der "Ammer Brass Company" getanzt.

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