Türkenfeld:Naturschützer wird geehrt

Türkenfeld: Peter Brill ist ein begeisterter Bergsteiger. Er setzt sich für die Bewahrung der Bergwelt ein.

Peter Brill ist ein begeisterter Bergsteiger. Er setzt sich für die Bewahrung der Bergwelt ein.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Peter Brill erhält eine Auszeichnung des Ministerpräsidenten

Von Katharina Knaut, Türkenfeld

Peter Brill steht am Rande des kleinen Teiches in seinem Gartens in Türkenfeld. Die Pflanzen reichen ihm bis zur Hüfte, im Wasser wachsen Seerosen. Um ihn herum ist viel üppiges Grün, dazwischen leuchten die Blüten. Es ist ein Garten, der die Leidenschaft und das Engagement seines Besitzers widerspiegelt: Seit 1973 ist Brill Mitglied im Bund Naturschutz (BN), 2005 übernahm er den Vorsitz der Ortsgruppe Türkenfeld. Von 1962 an engagiert sich der 79-Jährige außerdem im Deutschen Alpenverein (DAV), seit 1987 ist er der erste Vorsitzende der Akademischen Sektion München des DAV. Für seine ehrenamtlichen Tätigkeit in beiden Vereinen erhielt er nun das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten für Verdienste im Ehrenamt. Die Auszeichnung wird ihm im Herbst durch Landrat Thomas Karmasin überreicht.

Dass Brill sich für die Umwelt und den Schutz der Alpen einsetzt, hängt mit seiner großen Leidenschaft zusammen. Viele Jahre lang war der promovierte Physiker passionierter Bergsteiger. Vier Gipfel über 8000 Meter hat er erklommen, dazu fünf Berge über 7000 und vier über 6000 Meter. Ohne zusätzlichen Sauerstoff, versteht sich. Brill bereiste die halbe Welt, stand auf dem Kilimandscharo und dem Cho Oyu, dem sechsthöchsten Berg der Erde. Das sei gewesen, bevor der Bergtourismus zugenommen habe und die Menschen in die Gebirge und auf die Gipfel drängten, sagt er.

Der Erhalt der Ursprünglichkeit und Schönheit der Berge ist eine starke Triebfeder für sein ehrenamtliches Engagement: "Die Erschließungsspirale muss gestoppt werden. Wenn das so weitergeht, sind die Alpen in ein paar Jahren ein einziger Funpark", sagt Brill. 1962 trat er dem Alpenverein bei, übernahm 1987 den Vorsitz der Akademischen Sektion München und engagiert sich darüber hinaus im Präsidialausschuss Natur und Umwelt.

Dass er 1973 auch im BN Mitglied wurde, habe sich ergeben: "Ein BN-Vertreter hat in der Technischen Universität München einen Vortrag zum Naturschutz gehalten", sagt Brill. "Der gefiel mir so gut, dass ich beigetreten bin." Mittlerweile ist er Mitglied im Vorstand der BN-Kreisgruppe Fürstenfeldbruck und Vorsitzender der Ortsgruppe Türkenfeld. Als solcher bemühe er sich um die Renaturierung des Höllbachs in Türkenfeld, erklärt Brill. Abgesehen von der Höllbachschlucht sei dieser zu einem Entwässerungsgraben verkommen, sagt Brill. Die Maßnahme habe er in die Ortsentwicklung eingebracht: "Wir sind optimistisch, dass die Renaturierung bald angegangen wird." Die Ortsgruppe bemüht sich außerdem um Krötentunnel unterhalb der Geltendorfer Straße. "Das Landratsamt prüft das gerade", sagt Brill.

Unterstützung in seiner Arbeit erhält Brill von seiner Frau Doris. Auch sie engagiert sich für den Natur- und Umweltschutz und begleitete ihn auf etlichen Bergtouren. Sie habe andererseits auch oft daheim die Stellung gehalten und sich um die beiden Kinder gekümmert, während er unterwegs war, gesteht Brill. "Wie heißt es so schön: Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau."

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