Türkenfeld:Hilfsaktion für Zoe-Schule

Türkenfelder unterstützen Bildungseinrichtung in Uganda

Von Manfred Amann, Türkenfeld

Die Zoe-Schule in Kagoma soll weiter wachsen und für die Zukunft fit gemacht werden. Die Türkenfelder unterstützen die Schule in Uganda, die nach der Heiligen Zoe von Rom benannt wurde, finanziell. Gegründet wurde die Schule vor knapp 20 Jahren von Pfarrer John C. Kyazze auf dessen Familiengrund abseits großer Siedlungen in der Region Mubende. Father John war häufig als Vertreter von Pfarrer Georg Kapfer in Türkenfeld, der ihm half, einen Unterstützerkreis zu gewinnen. Dieser hat von Anbeginn Spenden gesammelt und mit Aktionen Geld zusammentragen und will dies nach seiner Neuorganisation vor wenigen Jahren weiter tun, "weil es mehr als notwendig ist", wie Sprecher Gerhard Meißner formuliert.

Die Motivation, bei dem Schulprojekt zu helfen, ist da wie eh und je: "Wer eine Schule besucht hat, hat bessere Chancen, Arbeit zu finden, wer Arbeit und damit sein Auskommen hat, hat bessere Lebensperspektiven und wer zuhause eine Perspektive hat, muss das Land nicht verlassen". Außerdem seien Absolventen der Zoe-Schule, "Multiplikatoren", erklärt Schwester Juliet vom ugandischen Orden IHMR (Immaculate Heart of Mary Reparatrix), der seit 2014 die Schule betreut. "Wenn von jedem Dorf nur einer Bildung erfährt, nutzt das allen", sagte sie auf dem Zoe-Abend, zu dem der Unterstützerkreis ins Pfarrheim eingeladen hatte. Zur Einstimmung sang der Gospelchor "The Voices" Lieder vom afrikanischen Kontinent, und es gab eine Versteigerung verzierter Kerzen, die Heidi Naßl zur Verfügung stellte. Meißner, Peter Konrad und Rainer Hegnauer erläuterten den Stand des Schulprojektes, das 2001 als "St. Zoe - Primary-School (Grundschule) mit 64 Schülern gestartet war. 2009 ist eine Secondary School (Mittelschule) eröffnet worden und 2013/14 kam eine Vocational School (Berufsschule) dazu. Etwa 400 Buben und Mädchen werden derzeit unterrichtet. Der Unterricht sei sehr praxisbezogen und mache die Schüler mit vielen Handwerkstechniken vertraut, erzählte Schwester Juliet. Später könnten die ehemaligen Schüler Verantwortung übernehmen und Mitmenschen Grundkenntnisse vermitteln. Geplant ist unter anderem, einen Schlafblock mit 112 Plätzen sowie ein Schwesternhaus zu errichten. Wie notwendig dies ist, erläuterte Schwester Juliet. Die Schwestern leben zurzeit auf engsten Raum zusammen und sollen neben mehr Platz für sich auch Räume bekommen, in den sie gemeinsam oder zurückgezogen ihren spirituellen Verpflichtungen nachkommen können. Das Internatsgebäude solle auch weiter entfernt lebenden Kindern und Jugendlichen Zugang zur Bildung ermöglichen. Die kosten für das Schwesternhaus werden laut Meißner auf etwa 80000 Euro geschätzt und "das Internatsgebäude kostet sicher viel mehr". An Schauwänden wurden Bilder von der Schule und auch Ugander gezeigt, die nach dem Besuch der Zoe-Schule studierten und heute als Ingenieure, Lehrerin, Baufachmann oder Veterinär arbeiten. Laut Hegnauer wurden heuer schon insgesamt 10000 Euro gespendet. Zusätzlich fließe seit 2001 das von den Türkenfelder Sternsingern gesammelte Geld in das Schulprojekt, jährlich zwischen 10000 und 16000 Euro. Mit welcher Summe Türkenfeld in den fast zwei Jahrzehnten insgesamt schon die Zoe-Schule unterstützt hat, vermochte niemand zu sagen. 300 000 bis 400 000 Euro dürften es schon sein, denkt Meißner.

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