Türkenfeld:Fünf Prozent Dividende

Lesezeit: 2 min

Raiffeisenbank Westkreis ist mit Geschäftsjahr zufrieden

Von Manfred Amann, Türkenfeld

Obwohl die Finanzkrise mit anhaltender Niedrigzinsphase, Auflagenflut und Imageverlust noch kräftig nachwirkt, hat die Raiffeisenbank Westkreis auch das vergangene Jahr wieder mit einem guten Geschäftserfolg abschließen können. Nach einstimmigem Votum der Vertreterversammlung im Gasthaus Hartl in Türkenfeld erhalten die Mitglieder der Genossenschaftsbank daher wie in den Vorjahren eine Dividende von fünf Prozent auf ihre Anteile.

Das Vorstandsteam Rainer Klügl und Wer ner Seissler, das den Jahresabschluss präsentierte, kündigte aber auch an, dass diese relativ hohe Ausschüttung angesichts schwierig werdender Geschäftsbedingungen kaum noch zu halten sei. "Wir werden im nächsten Jahr wohl eine geringere Rendite anbieten müssen ", sagte Klügl. Als Gründe nannte das Vorstandsteam anhaltend rückläufige Gewinnmargen bei Zinsen und Provisionen sowie den Anstieg der Personalkosten, da neue Kräfte eingestellt werden müssten, um die infolge der Finanzkrise aufgedrückten Regularien und Kontrollpflichten erfüllen zu können. "Ich empfinde es als eine Unverfrorenheit, dass mittelständischen Banken wie wir eine sind, die gleichen Auflagen und Neuregelungen übergestülpt werden, wie den Großbanken, obwohl die Kleinen nachweislich die Krise nicht verursacht und letztlich das Bankensystem aufrecht erhalten haben", entlud sich Klügls Ärger. Man gehe wohl davon aus, "die machen das schon", vergesse dabei aber, dass die großen Bankhäuser die zusätzlichen Nachweis- und Kontrollaufgaben von ihren Rechtsabteilungen bearbeiten lassen könnten, mittelständische Banken in Ermangelung solcher Stellen dafür aber erst Fachkapazitäten schaffen müssten.

Auch wenn die Bilanzsumme mit 292 Millionen Euro in etwa der von 2013 entspricht, konnte im Geschäftsjahr 2014 bei einer Bilanzsumme von gut 292,25 Millionen ein Bilanzgewinn von 676 936 Euro erwirtschaftet werden. Davon werden nach einstimmigem Votum der Vertreterversammlung circa 365 000 Euro an die Mitglieder ausgeschüttet, der Rest wird den Rücklagen zugeführt. Dieser relativ gute Abschluss sei den etwa 60 Mitarbeitern in den fünf Filialen zu verdanken, aber in erster Linie den Kunden, die offensichtlich die transparente, nachhaltige und verantwortungsvolle Geschäftsführung der Bank ohne spekulative Risiken einzugehen ebenso honorierten wie die fachliche, problembezogene und persönliche Beratung vor Ort. Diese Ansicht bildet sich ab in einem Mitgliederanstieg um 145 auf 6141, die insgesamt 42245 Anteile zu je 160 Euro gezeichnet haben, womit die ohnehin solide finanzielle Basis weiter gestärkt wird.

Erhöht werden konnte auch die Ausgabe von Kundenkrediten. Obwohl im ländlichen Bereich die Flucht in "Betongeld", also die Geldanlage in Bauten, geringer sei als im Osten des Landkreises, wie Klügl erklärte, konnten mit 203 Millionen um 4,6 Prozent mehr Kredite vergeben werden. Angestiegen ist auch das Einlagengeschäft. Mit 216 Millionen haben Kunden um 3,6 Millionen mehr Geld angelegt als das Jahr zuvor. Positiv entwickeln sich laut Vorstand auch die zwei weiteren Geschäftsbereiche der Bank. Im Versicherungsdienst konnte ein Gewinn von 294 000 Euro eingefahren werden. Leicht rückläufig war der Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen sowie mit Saatgut, Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Im Warengeschäft ging der Umsatz um 250 000 Euro auf schließlich 10,4 Millionen im vergangenen Jahr zurück.

© SZ vom 15.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: