Türkenfeld:Der Kunst im Garten geht's nass rein

Aussteller leiden unter schlechtem Wetter

Von Manfred Amann, Türkenfeld

"Kulturverstrickungen" nennt Agnes Maria Forsthofer ihren Verein, mit dem sie in München bereits aktiv war und den sie nun, nach ihrem Umzug mit nach Türkenfeld nimmt. Ihr erstes Engagement für die Gemeinschaft der Hobbykünstler am Wochenende, das unter dem Motto "Kunst im Garten" den Kunstschaffenden im Ort zu mehr Bekanntheit verhelfen und Menschen zum "Kulturaustausch" zusammenbringen sollte, war wetterbedingt allerdings kein Riesenerfolg.

Am Sonntag seien ein paar mehr Besucher gekommen als am Samstag, unzufrieden sind die meisten Aussteller dennoch nicht, denn wie eine Hobbykünstlerin sagte: "Der Anfang ist ja gemacht". In dieser Feststellung kommt die Hoffnung zum Ausdruck, dass es noch viele ähnliche Veranstaltungen geben wird, mit denen Forsthofer das Dorfleben bereichern und nach Möglichkeit einen Beitrag zur Integration leisten will. "Leider kamen nur wenige Besucher", bedauerte Diana-Bianka Vanessa Lehmayr. Diejenigen, die das Wetter nicht gescheut hätten, seien jedoch sehr von ihren "Fantasy-Assoziationen zum viktorianischen Zeitalter" angetan gewesen. Ihre von Hand gefertigten und mit Ornamentik und Uhren dekorierten außergewöhnlichen Accessoires ordnet die seit zwölf Jahren in Türkenfeld lebende Künstlerin dem "Dean Punk" zu. "Ich habe sogar eine besonders schmuckvolle Ledertasche mit Uhraufsatz verkaufen können", freute sich Lehmayr, deren Atelier "Tausendschön" an der Ammersee-Straße liegt. Die Idee für die Veranstaltung findet sie super "Ich werde bei nächster Gelegenheit auch wieder mitmachen, um auch in der Heimat bekannter zu werden", sagte sie. Deutschlandweit seien ihre nicht alltäglichen Kunstprodukte bereits sehr gefragt.

Weniger zufrieden zeigten sich indes Freizeitkünstler, die ihre Erzeugnisse entweder abdecken oder wegen der Nässe gar nicht im grünen Garten präsentieren konnten. "Der Dauerregen hätte doch alles verwässert", sagte eine Frau, die gerne Papier-Dekos, Grußkarten und Aquarelle angesehen hätte, am Samstag wegen der nassen Witterung jedoch Abstand davon nahm.

Auch die Aussteller von Perlen- und Glasschmuck, Tonstelen, Häkel-, Strick- und Patchwork wählten regengeschützte Orte für die Präsentation, weil es den Gästen nicht zumutbar sei, durch das nasse Gras zu laufen. Eine Frau bedauerte, dass der Weg zum Eck-Blumenladen in der Bahnhofstraße wegen des Ausbaus des Ortszentrums von Türkenfeld für Autos gesperrt und für Fußgänger "zu matschig" war. Dort hat die Initiatorin Forsthofer ihr Kreativ-Platzl eingerichtet, das zukünftig Anlaufstelle für den neuen Verein "Kunstverstrickungen" sein soll. Zumindest die meisten Aussteller hatten mit Luftballons und kleinem Plakat am Zaun auf ihre Teilnehme hingewiesen. Laut Lehmayr hatte ein Besucherpaar dennoch angemerkt, dass einige Gärten nur schwer zu finden gewesen seien. Allgemein sei die Veranstaltung als Bereicherung empfunden worden, die eine Neuauflage bei schönem Wetter verdiene.

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