Türkenfeld:Aufgaben für 2017

NJE Türkenfeld

Im Gespräch (von links): Feuerwehr-Vorsitzender Wolfgang Neumeier, Pius Keller und Werner Seissler von der Raiffeisenbank Westkreis.

(Foto: Günther Reger)

Türkenfelds Bürgermeister will Lebensqualität im Ort steigern

"Stillstand wäre ein Rückschritt". Unter diesem Tenor hat Türkenfelds Bürgermeister Pius Keller (CSU) auf dem traditionellen Neujahrsempfang der Gemeinde über anstehende Herausforderungen informiert, die vor allem in finanzieller Hinsicht nicht einfach zu schultern sein werden. Weitere Kernpunkte der Neujahrsrede waren Lob und Dank für alle, die sich um die Entwicklung der Gemeinde sowie um das in Türkenfeld und Zankenhausen gut funktionierende Gemeinschaftsleben verdient machen. Etwa hundert Ehrenamtliche, unter ihnen Gemeinderäte, Vereinsvorstände, Feuerwehrkommandanten, Lehrer, die Altbürgermeister Peter Ofer und Georg Klaß, Geistliche, Banker, Erzieherinnen, und Schulweghelfer, waren der Einladung in die Schulaula gefolgt, um mit dem Bürgermeister auf ein neues Jahr anzustoßen. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von der Bläserklasse der Grund- und Mittelschule.

Die Lebensqualität im Ort zu erhalten, "besser noch zu erhöhen", sei das Ziel der Gemeindepolitik, sagte Keller. Jeder Bürger, insbesondere aber Vereine und Organisationen, sollten ihren Beitrag dazu leisten. Eine große Aufgabe für die Zukunft sei es, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Der Gemeinderat werde sich diesem Thema stellen und Möglichkeiten ausloten. Sorgen bereitet dem Bürgermeister die dringend erforderliche Sanierung des ehemaligen Fuggerschlosses, in dem die Gemeindeverwaltung, die Bücherei und der Sitzungssaal untergebracht sind. Vor kurzem sei die Heizung ausgefallen und durch die Fenster pfeife bereits der Wind. Da das betagte Rathaus unter Denkmalschutz steht, "wird das eine teure Angelegenheit". Ein einziges Fenster koste rund 6000 Euro, acht auf der Westseite müsse man erneuern. "Eine Sanierung ist oft schwieriger, als einen Neubau hinzustellen", befand Keller, was sich wohl auch bei der dringend erforderlichen Sanierung des Schwimmbades bewahrheiten wird. "Am Schwimmbad nagt der Zahn der Zeit, aber wir brauchen es für die Schule. Hunderte unserer Kinder haben hier das Schwimmen gelernt und für viele Bürger ist es auch unverzichtbar", daher werde man die Kosten, "die wohl in die Million gehen", auch aufbringen. Ein weiteres Vorhaben ist die abschnittsweise Kanalsanierung sowie der Ausbau der Bahnhofstraße. Ferner soll im Rahmen einer Dorferneuerung der Ortskern von Türkenfeld neu gestaltet, in Zankenhausen Straßen saniert und ein Radweg gebaut werden.

Eine besondere Ehrung erfuhr Karl Böhm, der seit 25 Jahren ehrenamtlich als Feldgeschworener bei Vermessungsarbeiten hilft. "Karl Böhm weiß wo die Grenzsteine liegen und wahrt das Siebener-Geheimnis", lobte Keller und überreichte eine vom Amt für Vermessung ausgestellte Urkunde. Das Siebener-Geheimnis bezeichnet die "geheimen Zeichen", mit denen Feldgeschworene die Lage von Grenzsteinen kennzeichnen. Diese sind meist besonders geformte und beschriftete Zeichen aus dauerhaftem Material, zum Beispiel aus gebranntem Ton, Glas, Porzellan oder Metall. Sie werden im Bereich eines Grenzsteins in einer bestimmten Anordnung "geheim" ausgelegt. Die Art der Anordnung bezeichnet man als Siebener-Geheimnis. An Form und Lage der Zeichen erkennen die Feldgeschworenen, ob die Lage eines Steins verändert worden ist. Feldgeschworene bekleiden das älteste kommunale Ehrenamt Bayerns.

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