Treffpunkt:Zweifel an Notwendigkeit

Alling nimmt Abschied von einem Mehrgenerationen-Treffpunkt

Von Manfred Amann, Alling

Die Idee, am Steinlacher Weg in Alling an der Ecke zwischen Sportgelände und Gewerbebauten einen Mehrgenerationen- Treffpunkt (Spielplatz) anzulegen, ist erneut ins Stocken geraten und wird möglicherweise gar nicht mehr weiter verfolgt. Gespräche mit Vereinsvertretern und Senioren haben laut Bürgermeister Frederik Röder (CSU) nämlich ergeben, dass sich der Bedarf möglicherweise geändert hat. Nun hat der Gemeinderat beschlossen, eine neue Diskussionsrunde mit Sportlern, Senioren und Jugend zu initiieren, um Klarheit über die Nachfrage, über Alternativen und über die eventuelle Ausstattung auch anderer geeigneter Plätze zu bekommen. "Ich finde es gut, dass das Vorhaben nun erneut aufgerollt wird", merkte dazu Sportreferentin Ingrid Schilling von der Bürgerschaft Alling an. Seit im Jahre 2012 der Arbeitskreis "Quo vadis Alling" zur Ortsentwicklung die Errichtung eines Mehrgenerationen- Treffpunktes am Sportgelände angeregt hatte, ist über die Jahre hinweg quasi nichts passiert.

Außerdem hatte so mancher Bürger Zweifel daran geäußert, dass der Treffpunkt außerhalb der Wohnbebauung angenommen wird. Es wurde vermutet, dass dieser wohl eher den Gästen des Hotelbetriebes im Gewerbegebiet von Nutzen sein würde. Heuer nun hatte sich der Gemeinderat vorgenommen, die Idee endlich umzusetzen. Als Bürgermeister Röder unlängst eine konkrete Planung zur Gestaltung der Grünfläche vorlegte, hatte Sportreferentin Schilling jedoch noch ein Gespräch mit dem Vorstand des Sportvereins erwirkt. Das Ergebnis war offensichtlich ernüchtern. Die Geräte, die dort zur sportlichen Ertüchtigung hätten aufgestellt werden sollen, Ganzkörpertrainer, zum Beispiel Schulter- und Rückentrainer oder Hangelbögen, seien zu anspruchsvoll und würden daher wohl kaum genutzt, sei angemerkt worden, sagte Röder, außerdem sei die Überlegung aufgekommen, ein "Gesamtkonzept" für die Gemeinde zu entwickeln.

Neben dem geplanten Treffpunkt könnten so auch andere Örtlichkeiten und der kleine Trimm-Dich-Pfad am Ortsrand zum Ortsteil Holzkirchen einbezogen werden. Dieser Vorschlag entsprach auch den Vorstellungen von Vizebürgermeister Hans Schröder (CSU), der zwischenzeitlich einen "Antrag auf Neubewertung des Projektes Mehrgenerationenplatz" eingereicht hatte. Darin hatte er die Frage gestellt: "Brauchen wir den Platz wirklich, seit 2012 ist er im Gespräch, ist der Platz bisher vermisst worden? Ferner hatte Schröder angezweifelt, dass es sinnvoll sei, eine "sehr wertvolle Reservefläche am Sportgelände" einem Mehrgenerationenplatz zu opfern, von dem man nicht wisse, ob er angenommen werde.

Weiter regte der zweite Bürgermeister an, darüber nachzudenken, ob es möglich wäre, alternativ innerorts zum Beispiel bei den Spielplätzen in der Hirtenstraße oder in der Kolpingstraße "im Sinne von generationsübergreifenden Plätzen" Angebote zu schaffen. Da durch den Beschluss, eine Diskussionsrunde zu starten, sein "Ziel erreicht" sei, zog Schröder seinen Antrag nun zurück.

So blieben weitere Fragen des Vizebürgermeisters unbeantwortet, etwa die, was die Planung bislang gekostet habe. Unbekannt ist auch, mit welchem Aufwand für den Bauhof für Grünflächenpflege, Sauberhaltung und Geräteüberprüfung man denn rechnen müsse, wenn die aktuelle Planung umgesetzt würde, und wie viel man für die Gerätewartung Fremdfirmen bezahlen müsste.

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