Traditionscafe am Hauptplatz:Neue Hoffnung fürs Brameshuber

Das Grundstück im Fürstenfeldbrucker Zentrum wird nun bebaut, der historische Bestand soll erhalten werden.

Stefan Salger

Nach 15 Jahren Stillstand kommt nun Bewegung in einen ganz zentralen Bereich von Fürstenfeldbruck. Noch in diesem Herbst sollen westlich der Hauptstraße die Bauarbeiten beginnen. Nach dem jetzt bekannt gewordenen Verkauf des Areals an die Allinger Baufirma von Josef und Thomas Vilgertshofer rückt damit auch die Wiedereröffnung des historischen Cafés Brameshuber in greifbare Nähe. OB Sepp Kellerer (CSU) hatte bereits am Donnerstag angedeutet, "dass sich was beim Brameshuber tut". In gut einer Woche will der neue Bauherr seine Pläne gemeinsam mit der Stadt en Detail vorstellen. Bereits heute aber zeichnet sich ab, dass Fürstenfeldbruck nach Abschluss der Verhandlungen einen großen Schritt vorangekommen ist auf dem Weg zu einer Aufwertung der Innenstadt. Ein Durchgang von der Ludwigstraße zur Hauptstraße ist nach Einschätzung von Stadtbaurat Martin Kornacher damit gesichert. Die Befürworter des geplanten Wohn- und Geschäftshauses auf dem Viehmarktplatz dürften dies als Rückenwind empfinden, wird das umstrittene Projekt doch im Zusammenhang mit einer großräumigen Innenstadtentwicklung gesehen. "Ich freue mich, dass an der Hauptstraße endlich etwas vorangeht", sagte Kornacher am Freitag. Die Stadt hatte bereits 2011 Bauvorbescheide für das zwischen Schöngeisinger und Pucher Straße, an ein der Familie Weiß gehörendes Grundstück grenzendes Areal erteilt und damit den bisherigen Besitzern - Wiesnwirt Sepp Krätz, dem Erzbischöflichen Ordinariat sowie einem weiteren Verkäufer - Planungssicherheit gegeben. 34 Wohneinheiten sowie mehrere Innenhöfe sollen entstehen. Während Krätz auch während der bereits laufenden Verkaufsverhandlungen bekundet hatte, das direkt an der Hauptstraße gelegene Brameshuber selbst betreiben zu wollen, gilt dies nun zumindest als ungewiss. Denn die Allinger Baufirma, die über reichlich Erfahrung in der Häusersanierung verfügt, hat nicht nur das südliche Grundstück, auf dem das Hendlhaus steht, erworben, sondern auch das aus drei Häusern bestehende und denkmalgeschützte Ensemble des Brameshuber, zu dem auch das Geburtshaus von Ferdinand von Miller gehört. Thomas Vilgertshofer wollte auf Nachfrage der SZ allerdings nicht ganz ausschließen, dass das Café künftig von Krätz bewirtschaftet wird. Krätz ist in Fürstenfeldbruck aufgewachsen und betreibt die Großhesseloher Waldwirtschaft, das Andechser am Dom sowie das Hippodrom auf dem Oktoberfest. Seit 2004 liegt das von den Einheimischen liebevoll "Bramerl" genannte Café brach und wartet auf die aufwendige Sanierung. Daran änderte auch der Kauf durch Krätz vor sechs Jahren nichts - was ihm viele Kommunalpolitiker vorwerfen. Krätz habe immer wieder "nur Märchen aufgetischt", sagt einer. Und Markus Droth, CSU-Stadtrat, macht aus seiner Freude über den neuen Besitzer ebenfalls keinen Hehl. Nun könne endlich in großen Maßstäben geplant werden und ein Puzzle füge sich zusammen, sagte er auf Nachfrage der SZ. Vilgertshofer sei seriös: "Ich freue mich, dass wir so jemanden gefunden haben."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: