Die Erkenntnis, wie elementar seine Heimat für ihn ist, wurzelt für Toni Drexler in traumatischen Kindheitserlebnissen. Mit Knochentuberkulose lag er 30 Monate in einer Kinderklinik im Chiemgau im Gipsbett. „Irgendwann stirbt der Bua“, hieß es damals nur. Doch Drexler überlebte. Aber nur, weil der Chefarzt gute Kontakte zum Recreation Center der US-Armee am Chiemsee pflegte. Dadurch kam der Mediziner in der Nachkriegszeit an Penicillin, mit dem er den Patienten heilte. 1954 kehrt der Schulbub mit einem Panzer um den Brustkorb, wie er sein Korsett beschreibt, und einer stählernen Kopfstütze nach Hörbach im Landkreis Fürstenfeldbruck zurück. Aus dem Gefühl erlöst zu sein, entwickelte er das, was fortan sein Leben bestimmte: die Heimatliebe eines leisen, feinfühligen Revoluzzers.
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Nach einem zweieinhalbjährigen Klinikaufenthalt saugt Toni Drexler als Kind alles auf, was mit der Geschichte seines Wohnorts zu tun hat. Später widmet er sich als Autor vor allem Verlierern wie dem Räuber Kneißl, der in der Gegend sein Unwesen trieb. Und er etabliert Bayerns erste Kleinkunstbühne auf dem Land.
Von Gerhard Eisenkolb, Althegnenberg

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