Einen spannenden Ausflug in die Geschichte des Landkreises können die Bürger am Sonntag beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals unternehmen. An historischen Orten sind an diesem Tag die Türen geöffnet - so wird ein Blick hinter die Kulissen möglich, der sonst verwehrt bleibt. Thema des jährlichen Aktionstages ist heuer "KulturSpur. Ein Fall für den Denkmalschutz". Es geht also darum, welche Spuren und Hinweise sich an der historischen Substanz eines Gebäudes über dessen Geschichte finden. Spuren welcher Epochen lassen sich entdecken, welche Erkenntnisse darüber, was das Gebäude alles "durchlebt" hat?

Zu den wohl lebendigsten und zugleich interessantesten Denkmälern im Landkreis zählt zweifelsohne das Bauernhofmuseum Jexhof. Das ganze Jahr über sind dort nicht nur aktuelle Ausstellungen zu sehen, sondern es lässt sich auch das bäuerliche Leben vergangener Jahrhunderte erleben. Kein Wunder also, dass der Jexhof zu den regelmäßigen Teilnehmern des Denkmaltages gehört. Passend zum Thema können sich die Besucher dort am Sonntag, 11. September, von 13 bis 15 mit Museumsbegleiterinnen auf dem Gelände auf Spurensuche begeben und Geschichte und Geschichten rund um den historischen Bauernhof entdecken. Von 14 Uhr an gibt es für Kinder eine Führung und eine Schnitzeljagd durchs Museum mit kleinen Preisen. Schulkinder können bei "Um zwei dabei - Gruslig ist das Räuberleben" von 14 bis 16 Uhr spannende Stunden auf dem Hof verbringen. Die Kosten betragen sechs Euro, eine telefonische Anmeldung am Jexhof unter Telefon 08153/93 250) ist erforderlich.
Kaum ein Ort im Landkreis bietet so viele archäologische Entdeckungen wie Germering. Interessant aufgearbeitet finden sich die wichtigsten davon im Zeit-und-Raum-Museum direkt hinter dem Rathaus. Zum Tag des offenen Denkmals ist das Museum von 10 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Außerdem finden um 11, 14 und 16 Uhr kostenlose Führungen durch die Dauerausstellung statt. Im Museum erhalten die Besucher zudem Flyer mit Informationen zu den archäologischen Rundwegen durch Germering und Antworten auf Fragen zur Geschichte der Stadt. Von dort aus lohnt sich ein anschließender Blick quasi über die Straße zur alten Dorfkirche Sankt Martin. Dort gibt es zum Denkmaltag um 15 und 16.15 Uhr ein Orgelvorspiel und dazwischen um 15.45 Uhr eine Führung durch das Gebäude, das in seinen Grundzügen aus dem Hochmittelalter stammt und 1315 erstmals erwähnt wurde. Nachgewiesen worden sind außerdem Bebauungsreste, die bereits aus der Römerzeit stammen. Geöffnet ist die alte Dorfkirche am Sonntag von 14 bis 20 Uhr.

Mit Sankt Silvester kann man in Mittelstetten eine weitere Kirche erkunden. Bei einer Führung mit dem Kunsthistoriker Hans Christian Ries erfahren die Besucher von 14 Uhr an viel über die kunsthistorisch bedeutsame neugotische Ausstattung der Pfarrkirche. Anmeldungen bei Katharina Schlamp sind per Telefon unter 0173/35 40 917 oder per E-Mail an k.schlamp@gmx.de erwünscht, aber auch eine spontane Teilnahme ist möglich. Immer ein wenig im Schatten des prachtvollen Barockklosters Fürstenfeld steht das Kloster Spiegelberg in Oberschweinbach. Der Tag des offenen Denkmals bietet nun die Gelegenheit, das Gelände von 10 bis 20 Uhr ein wenig besser kennenzulernen. In dieser Zeit findet im Klosterhof ein bunter Herbstmarkt statt, mit Marktständen, einem Zelt und Kinderspielen.

Wer den Tag des offenen Denkmals mit einer Wanderung verbinden will, den nimmt der Kreisheimatpfleger für Bodendenkmäler, Markus Wild, von 13.30 Uhr auf eine etwa vierstündige Tour mit, bei der die Formen und Charakteristiken der Viereckschanzen, ihre Topografie und wechselvolle Forschungsgeschichte sowie ihre Einbindung in die großräumige Siedlungslandschaft der Eisenzeit vorgestellt und diskutiert werden.
Die keltischen Viereckschanzen gehören neben den bronze- und eisenzeitlichen Grabhügeln zu den wenigen noch heute in den Wäldern und Fluren sichtbaren Zeugnissen vorgeschichtlicher Zeiten. Welche Funktion die Schanzen einmal hatten, ist bis heute nicht abschließend geklärt, die Interpretationen reichen von römischen Militärlagern und keltischen Wallburgen über eingefriedete Heiligtümer bis zu befestigten Gutshöfen der keltischen Oberschicht.
Im Quellgebiet des Starzelbachs zwischen Schöngeising, Holzhausen und Gilching findet sich eine besondere Konzentration dieser Anlagen auf relativ engem Raum, darunter eine der am besten erhaltenen in ganz Bayern. Treffpunkt zur Schanzenwanderung mit dem Kreisheimatpfleger ist in Schöngeising am Wanderparkplatz hinter der Kirche, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Route verläuft größtenteils auf befestigten Wald- und Feldwegen.