SZ-Serie: "Vom Malz zur Mass", Folge 12:Reine Geschmackssache

Die Ausbildung zum Biersommelier gibt es seit gut zehn Jahren im deutschsprachigen Raum. Für die SZ haben Birgit Bartels-Peter und Stefan Kober acht Biere aus dem Landkreis probiert - vom klassischen Dunkel bis zum Craft-Bier aus der Kleinbrauerei

Von Ariane Lindenbach

Bierserie

Prosit: Stefan Kober und Birgit Bartels-Peter bei der Bierprobe im Gasthof Hartl in Türkenfeld.

(Foto: günther Reger)

Ob spritzig-leicht mit exotischen Aromen von Beeren oder Lebkuchen oder mit klassischer Hopfennote: Bier kann ganz unterschiedlich schmecken, selbst wenn es nur aus Wasser, Hopfen, Malz und Hefe besteht. Für Weine gibt es schon lange Sommeliers, seit einiger Zeit werden auch Biere von Fachleuten verkostet.

Biersommelier kann jeder werden. Im Internet findet man eine Vielzahl von Möglichkeiten, sich ohne Vorkenntnisse zum Bierexperten ausbilden zu lassen. In mehrstündigen oder mehrwöchigen Kursen kann man lernen, welche Arten von Bier es gibt und wie sie gebraut werden. Die Doemens-Akademie in Gräfelfing ist sehr erfahren in der Brauerausbildung; sie begann im 19. Jahrhundert. Seit 2003 bildet die Einrichtung im Westen Münchens Bier-Sommeliers aus. Damals gab es einen Zwei-Wochen-Kurs im Jahr, aktuell sind es zehn. Inzwischen hat die Akademie etwa 7000 Biersommeliers ausgebildet. "Wir sind da führend", sagt Michael Setz von Doemens. Die Einführung sollte in erster Linie helfen, das Image von Bier zu verbessern. Er nimmt an, dass "unsere Sommeliersausbildung auch zur Vielfalt der Biere in Deutschland beigetragen hat".

Birgit Bartels-Peter und Stefan Kober haben in Gräfelfing ihr Diplom als Biersommelier gemacht - und sich dort kennengelernt. Bei dem Kurs vor etwa zehn Jahren trafen sich die Wirtin des Klosterstüberls in Fürstenfeldbruck und der Vertriebsleiter des bekannten Giesinger Bräu München erstmals. Nach Kobers Einschätzung waren sie unter den ersten 150 Biersommeliers in Deutschland. In dem zweiwöchigen Kurs, der zur Hälfte in Österreich stattfindet, lernen die Teilnehmer alles über Bier: von der fachgerechten Lagerung über Haltbarkeit, passende Gläser bis zu den Eigenarten der Biere.

Bartels-Peter serviert im Klosterstüberl je nach Saison besondere Biere und bietet Aktionen mit Craft-Bier-Brauern an. Außerdem hat sie auf der Karte Kreationen wie Weißbier mit Holunder oder Apfelsaft oder ein Weißbierdressing für Salate. Auf Wunsch, und wenn es ihre Zeit erlaubt, berät sie auch ihre Gäste.

Für die Süddeutsche Zeitung haben die Wirtin und der Vertriebsleiter ihr gesamtes Wissen ausgepackt. Im letzten Teil der Serie "Vom Malz zur Mass" verkosten sie einige der vorgestellten Biere. Eine Bewertung war nicht angestrebt, dazu sind die Biere zu unterschiedlich. Und schließlich, betont Bartels-Peter, sei das Geschmacksempfinden individuell.

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