Süddeutsche Zeitung

SZ-Serie: Folge 2:Hoffnung auf den Wandel

Hilde Seyboths "Metamorphosen"

Auch die Künstler im Landkreis sind durch die Corona-Krise stark betroffen. Alle Ausstellungen sind abgesagt, Galerien haben geschlossen. Möglichkeiten, ihre Werke zu zeigen, haben sie also kaum noch. Deshalb möchte die SZ Fürstenfeldbruck in den kommenden Wochen regelmäßig Kunstschaffenden und ihren Werken in einer gedruckten Galerie eine Plattform bieten.

Hilde Seyboths "Metamorphosen" etwa sollten im Juni im Museum Villa Flora in Winterthur in der Ausstellung "Zimmerecken" gezeigt werden. Angesichts der aktuellen Entwicklungen wird das Werk hochbrisant. Wie die Figuren bei Seyboth ist auch die Gesellschaft gerade in einem Prozess der Verwandlung. Wie verpuppt wirken die Städte, Dörfer, Straßen. Fest eingepackt in einen Kokon entwickelt sich bereits etwas Neues. Was genau, das kann bisher niemand wissen. Wie wird die Welt aussehen, wenn die Krise vorbei ist, alle ihre Häuser wieder verlassen dürfen. Wie wird sich die Wirtschaft wandeln, wie die Gesellschaft, wie jeder einzelne? Grün ist die Farbe, die Seyboth für ihre Figuren gewählt hat. Die Farbe der Hoffnung also. Vielleicht, das scheint die kleine Puppe zu flüstern, vielleicht wird nachher ja alles besser als vorher. Menschlicher, freundlicher. Grüner eben.

Seyboth, einer der großen Künstlerinnen des Landkreises, erweckt in ihren Kunst Hoffnungen und Sehnsüchte. Das Boot ist eines ihrer großen Themen. Ausgesetzt auf dem Wasser, regen diese Skulpturen zum Träumen und Sehnen an. Seyboth, geboren 1944, war Mitgründerin der Kulturwerkstatt Haus 10 und ist Mitglied der Künstlervereinigung Fürstenfeldbruck, war von 2003 bis 2009 deren Vorsitzende.

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Quelle:
SZ vom 09.04.2020 / FLHA
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