Südfrucht:Kulinarisches Fest rund um die Orange

Deutsch-Italienische Gesellschaft Germering lädt zum mehrgängigen Menü mit sizilianischen Früchten ein

Von Ingrid Hügenell, Germering

Die Vielfalt der Orangen zelebriert die Deutsch-Italienische Gesellschaft Germering mit einem Orangenfest. Der sizilianische Orangenzüchter und Koch Gaspare Ganduscio kommt dazu in die Stadt und bringt mehrere Kilo der süßen, saftigen Früchte mit. Daraus zaubert er zusammen mit seinem Sohn ein Menü, bei dem jeder Gang einen Orangen-Bestandteil enthält - von der Vorspeise über die beiden Nudelgerichte zu den beiden Fleischspeisen und natürlich zum Dessert. Dazu gibt es Wein, den Ganduscio ebenfalls mitbringt. Serviert wird das außergewöhnliche Festmahl an diesem Freitag, 15. Februar, von 19 Uhr an im Pfarrsaal Don Bosco. Das Orangenfest ersetzt heuer den Neujahrsempfang der DIG.

Die Mitglieder der Deutsch-Italienischen Gesellschaft bestellen einmal pro Jahr Orangen und andere Zitrusfrüchte von den Plantagen in Ribera in der sizilianischen Provinz Agrigent, erklärt Bruno Diazzi, der Vorsitzende der DIG. Bei einer Reise habe man Ganduscio kennen gelernt. Italien zu bereisen und dabei Land und Menschen kennenzulernen ist das Hauptziel der im Jahr 2000 gegründeten Gesellschaft.

Doch nun sollen nach den Orangen weitere Produzenten italienischer Spezialitäten nach Germering kommen, sagt Diazzi und den Deutschen zeigen, "wie die Italiener das essen". Für den Herbst plant er den Besuch eines Produzenten von Büffelmozzarella. Der werde echte Büffelmilch mitbringen, die Mozzarella (im Italienischen ist die Käsespezialität weiblich) in Germering öffentlich herstellen und dann so servieren, wie man sie Diazzi zufolge in Italien verspeist: Erwärmt, mit einem flüssigen, milchigen Kern.

Als weitere Aktion stellt sich Diazzi vor, den echten, traditionellen Aceto Balsamico nach Germering zu bringen, der sich stark vom günstigen Supermarkt-Essig unterscheidet. Der Austausch funktioniert auch in die andere Richtung, wie Diazzi berichtet: Im Sommer 2016 brachte die DIG einen ganzen Ochsen ins italienische Mirandola, der dort bei einem Fest am Spieß gebraten wurde. Dazu gab es natürlich bayerisches Bier.

Nun aber wird am Freitag die überraschende Vielfalt der Orange gefeiert. Dass das Fest schon um 19 Uhr beginnt, ist dem Umstand geschuldet, dass die meisten Gäste Deutsche sein werden, wie Diazzi erklärt. "Das ist früh für italienische Verhältnisse", erklärt er. "Aber später dürften wir nicht anfangen." Früher allerdings auch nicht: "Halb sieben wäre zu früh für uns", sagt Diazzi für sich und die italienischen Gäste. An den Tafeln sollen das Essen und die Gespräche im Mittelpunkt stehen, deshalb wird es keine Musik geben. "Es bleibt beim Freundschaftsfest." Außerdem weiß Diazzi aus Erfahrung: "Wenn die Leute essen, werden die Musiker ignoriert." Und das wiederum wäre für die Musiker traurig.

Konzerte und Musikabende veranstaltet die DIG aber auch, unabhängig vom Essen, sowohl in Deutschland wie in Italien. Außerdem gibt es eine Wandergruppe, die einmal monatlich in der Region um Germering wandert, und einmal im Jahr eine Wanderwoche in Italien organisiert. Rita Diazzi bietet Kochkurse an.

Im Programm sind auch längere und kürzere Reisen, Weinproben und Vorträge. Was die Gesellschaft im ersten Halbjahr 2019 vorhat, wird ebenfalls am Freitag vorgestellt Die DIG-Freunde treffen sich einmal im Monat zum Stammtisch und einmal jährlich zu einem Konzert in der Stadthalle. Die Gesellschaft hatte 2014 rund 230 Mitglieder aus insgesamt 27 Kommunen, darunter sind der Homepage zufolge 18 Münchner und zwei Augsburger.

Orangenfest der Deutsch-Italienischen Gesellschaft Germering, Freitag, 15. Februar, 19 Uhr, Pfarrsaal Don Bosco, Gäste willkommen, Platzzahl begrenzt. Das Menü kostet 30 Euro, Anmeldung unter dig2000ev@gmail.com.

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