Strom:Unerwartete Neukunden

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Brucker Stadtwerke springen für insolventen Billiganbieter ein

Die Brucker Stadtwerke haben nach dem Ausfall der Bayerischen Energieversorgungsgesellschaft (BEV) die Belieferung der in ihrem Versorgungsgebiet ansässigen Kunden des insolventen Strom-Billiganbieters übernommen - wie dies gesetzlich vorgesehen ist in solchen Fällen. Von der Pleite des Münchner Unternehmens sind bundesweit etwa 500 000 Kunden betroffen, so auch im Netzgebiet der Stadtwerke. "Was die Strombelieferung betrifft, besteht für diese kein Anlass zur Sorge. Die Stadtwerke Fürstenfeldbruck werden die Versorgung aller BEV-Kunden in unserem Netz mit Strom sicherstellen. In den kommenden Tagen werden wir darüber hinaus auf die Betroffenen zugehen und besprechen, wie es mit der Versorgung weitergeht", erklärt Vertriebsleiter Andreas Wohlmann. Die ehemaligen BEV-Kunden können bei den Stadtwerken bleiben oder zu einem anderen Stromanbieter wechseln.

Nach Flexstrom und Teldafax ist die BEV der drittgrößte Billiganbieter, der Insolvenz angemeldet hat. Im Gegensatz zu anderen Pleiten dreht es sich aber nicht um Vorauszahlungen, sondern um hohe monatliche Abschlagszahlungen nach möglicherweise ungerechtfertigten Preiserhöhungen. Dazu sollen versprochene Boni für den Abschluss von Verträgen noch nicht an die Kunden ausbezahlt worden sein. Um Verträge abzuschließen, wurden offenbar neben hohen Bonuszahlungen sehr niedrige Preise versprochen, die in der Folge schnell und deutlich erhöht wurden. Das führte nach Einschätzung der Stadtwerke letztlich dazu, dass Kunden vermehrt abgesprungen sind und das Geschäftsmodell in Schieflage geriet. Kunden, die bei der BEV noch über ein Guthaben verfügen, können dieses nur im Zuge des normalen Insolvenzverfahrens als Forderung anmelden.

Die Stadtwerke empfehlen ehemaligen BEV-Kunden, die Zählerstände und Zählernummern abzulesen und sich im Zweifelsfall unter Telefon 08141/401-111 ans Kundencenter der Stadtwerke zu wenden.

Einmal mehr zeige sich, dass billig nicht immer gut sei, so Wohlmann. Gleichwohl betonen die Stadtwerke, dass die eigenen Strompreise sehr wohl konkurrenzfähig seien. "Ein Blick auf die Tarife lohnt sich also auf jeden Fall - nicht nur für die Betroffenen der BEV-Pleite", so Bernd Romeike, kommissarischer Geschäftsführer der Stadtwerke.

© SZ vom 12.02.2019 / slg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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