Gefrierende Nässe, Eis oder Schnee – der Winter ist die Zeit des Salzstreuens. Doch was gegen Eis und Glätte hilft, kann den Grünflächen schaden. Das betrifft vor allem die Bäume entlang des Straßenraumes. Um Straßen eis- und schneefrei zu machen und zugleich die Umwelt zu schützen, setzt die Stadt Germering laut einer Mitteilung auf spezielle Maßnahmen.
Besonders intensiv wird das Auftausalz demnach an Hauptverkehrsstraßen sowie an Gefahrenstellen eingesetzt. „Ein Teil des ausgebrachten Salzes gelangt allerdings auf die Flächen des Straßenbegleitgrüns“, heißt es in der Mitteilung. Entweder direkt über das Schmelzwasser oder indirekt durch Spritzwasser von der Straße. Das Salz reichere sich in den Böden an und verändere den Stoffhaushalt nachhaltig. Je mehr Salz im Boden, desto mehr Bodenwasser wird dadurch gebunden. Es steht dann den Bäumen nicht mehr zur Verfügung. Das wird zum Problem, wenn im Frühjahr und Sommer nicht ausreichend Niederschläge fallen. „Trockenschäden an Stadtbäumen können durch den Salzeintrag deutlich verstärkt werden“, verdeutlicht die Stadt.
Die Folge sind vertrocknete Äste, braune Blätter oder sogar das Absterben des gesamten Baumes. Die Stadt wolle die Bäume in Germering davor jedoch schützen, „da sie nicht nur Schadstoffe aus der Luft filtern und Sauerstoff produzieren, sondern auch für ein angenehmes Stadtklima sorgen“.
Um die negativen Auswirkungen der Streusalznutzung zu reduzieren, werde bereits einiges getan. Auf einigen Grünflächen mit Jungbäumen sei in den vergangenen Jahren sogenanntes Lampenputzergras angepflanzt worden. Ein Teil des Salzes von der Straße bleibe an den Gräsern haften und könne im Frühjahr mit dem Rückschnitt entfernt werden. Der natürliche Schutz der Gräser bewirke, dass die Salzmengen in den Böden deutlich geringer sind. Zudem schützen die Gräser vor starker Verdunstung im Sommer, sodass den Bäumen mehr Wasser zur Verfügung steht.
Zudem wird auf Grünflächen an stark befahrenen Straßen im Frühjahr vor dem Blattaustrieb der Boden gespült, auch das reduziert die Salzbelastung. Sauer wirkende Dünger stabilisieren den Stoffhaushalt im Boden und fördern die Wasser- und Nährstoffversorgung der Bäume.
Splitt und Kies gibt es kostenlos
Die Stadt wendet sich auch an die Bürger Germerings. Denn auch sie hätten im Rahmen der geltenden Räum- und Streupflicht die Möglichkeit, vor der eigenen Haustüre einen Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten. Nach der Reinigungs- und Sicherungsverordnung der Stadt Germering dürfen sie Streusalz ohnehin nur bei besonderer Glättegefahr, wie etwa bei Eisregen, nutzen. Statt Salz sollten die Bürger lieber umweltfreundliche Alternativen wie Splitt, Kies oder Sand verwenden.
Splitt und Kies stellt die Stadt kostenlos zur Verfügung. „Bedienen Sie sich gerne an den Streumittelbehältern, die an zahlreichen Orten in der Stadt aufgestellt sind“, heißt es. Eine Übersicht zu den Standorten der Streumittelbehälter findet sich auf der Website der Stadt, auf der es um die Räum- und Streupflicht geht.