Straßenschäden und Heckenschnitt:Lange Liste von Problemen

Straßenschäden und Heckenschnitt: Bürgermeister Andreas Magg bei der Bürgerversammlung im Olchinger Kulturzentrum Kom.

Bürgermeister Andreas Magg bei der Bürgerversammlung im Olchinger Kulturzentrum Kom.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Olchinger weisen bei Bürgerversammlung auf Missstände hin

Von Katharina Knaut, Olching

"Wann bekommt das Rathaus endlich eine saubere, helle Farbe? Das schaut furchtbar aus", ruft ein Anwesender in den Saal des Kom. Das einzige Anliegen, dem die etwa hundert Besucher an diesem Abend bei der Bürgerversammlung des Stadtteils Olching Applaus zollen. Da muss Bürgermeister Andreas Magg schmunzeln. "Das ist der Charme der Siebzigerjahre", sagt er.

Magg reagiert an diesem Abend öfter mit Humor. Dabei bietet das Hauptdiskussionsthema Verkehr, ein Dauerbrenner in Olching, eher selten Gelegenheit zur Heiterkeit. Meist geht es um spezifische Probleme, die bestimmte Straßen betreffen: Löcher in der Heckenstraße, die schlecht einsehbare Kreuzung am Daxerhof, der hohe Zaun in der Jahnstraße, die zugeparkte Ecke beim Lotteriegeschäft in der Feursstraße und der Radweg am Wertstoffhof, an dem die Sicht durch Wahlplakate und Grünzeug versperrt wird, werden genannt. "Wir müssen unsere Hecken schneiden, aber es scheint, dass die Stadt das nicht muss", beschwert sich eine Bürgerin.

Die Liste der angesprochenen Probleme ist lang. Da kochen die Emotionen auch mal über. "Am Freitag und am Samstag sind wir die Sperrmüllautobahn Olchings", moniert Thomas Jäger. Er kritisiert, dass am Wochenende etliche Einwohner aus dem Schwaigfeld und aus dem Norden Olchings auf dem Weg zum Wertstoffhof in der Johann-G.-Gutenbergstraße durch die Feldstraße "brettern". Für die Anwohner, zu denen auch er zähle, sei das unerträglich. "Da muss etwas passieren. Wir sind mit der Geduld am Ende." Das Thema Wertstoffhof beschäftigt die Stadt schon länger. Geplant ist der Bau einer zweiten Entsorgungsmöglichkeit im Norden der Stadt. Es wird nach einem geeigneten Standort gesucht. Am ursprünglichen Platz im Schwaigfeld konnte der zweite Wertstoffhof nicht realisiert werden. Momentan werde eine Stelle in der Nähe des Golfplatzes auf ihre Eignung geprüft, sagt Magg. Er beruhigt den erzürnten Bürger: "Das Problem Verkehr um den Wertstoffhof werden wir lösen. In absehbarer Zeit."

Ein Versprechen, das er nicht für alle Anliegen an diesem Abend geben kann. Zwar versichert er, das Angesprochene zu notieren. Für manches ist die Stadt aber selbst nicht zuständig, was die Sache kompliziert macht. Dahingehend wird ein Anwesender aufgeklärt, der eine Senke in den Amperauen anspricht. "Wenn es regnet, ist das Stück des Weges überflutet. Die Leute suchen sich dann ihren Weg durch die Büsche. Kann man das nicht mit Kies auffüllen?" In diesem Fall seien ihm die Hände gebunden, erklärt Magg. "Die Amperauen haben EU-Schutzstatus. Was der Fluss sich holt, bleibt beim Fluss." Einfach Kies aufzuschütten sei nicht möglich. "Aber vielleicht besteht ja die Möglichkeit eines alternativen Weges", sagt Magg.

Ähnlich kompliziert verhält es sich mit einer abknickenden Vorfahrtsstraße, die eine Frau für die Heckenstraße vorschlägt. "Über solche Ausschilderungen entscheiden nicht wir, sondern die Regierung von Oberbayern", erklärt der Bürgermeister.

Abgesehen von den Ärgernissen im Straßenverkehr geht es Olching aber gut, das veranschaulicht Magg zu Beginn in seiner Grundsatzrede. So verzeichnete Olching im Zeitraum von 2006 bis 2016 einen Anstieg bei den Arbeitsplätzen von 20 Prozent und erreichte damit ein Rekordhoch, berichtet Magg.

Dazu kamen mehr Gewerbesteuereinnahmen sowie weniger Schulden. Gute Voraussetzungen für die vielen laufenden und anstehenden Projekte der Stadt, wie den Umbau der Grundschule Graßlfing, die Umgestaltung der Paulusgrube und den geplanten Wohnungsbau, unter anderem am großen Berg und am Nöscherplatz. Neue Farbe für das Rathaus will Magg aber nicht auf die Agenda setzen. "Bevor wir das Geld in einen Eimer Farbe stecken, investieren wir in Anderes."

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