Straßenbau:Bocklet droht mit Enteignung

Bau der Umgehung von Olching soll nicht am Grunderwerb scheitern

Nach einem Gespräch mit dem Straußenbauamt in Freising ist der Landtagsabgeordnete Reinhold Bocklet (CSU) zu dem Fazit gekommen, dass sich der Bau der Südwestumgehung von Olching wegen der "Hinhaltetaktik von Grundstücksbesitzern und ihren Anwaltbüros" verzögert. Sollte es zu keiner Einigung mit den Landwirten kommen, schließt die staatliche Straßenbauverwaltung laut Bocklet Enteignungsmaßnahmen nicht mehr aus. Zur Vorbereitung solcher Besitzeinweisungsverfahren sei ein Gutachten zur Ermittlung der aktuellen Preise für Entschädigungsangebote in Geld oder Tauschflächen vergeben worden. Benötigt werden für die Ortsumfahrung 24 Hektar Fläche.

Die Hälfte der benötigten Grundstücke könnte gegen solche des Staatsguts Roggenstein getauscht werden. Allerdings lehnten die Landwirte dieses Angebot bisher ab. Wie es heißt, seien diese Flächen minderwertig. Auf Bitten der Stadt Olching hatte Bocklet erreicht, dass die Technische Universität München als Eigentümerin des Gutes Roggenstein dem Grundstückstausch zustimmte. Gert Schlenker, der Vorsitzende der Bürgerinitiative Ortsentwicklung Olching (BIOO), die seit Langem gegen die Umfahrung kämpft, bezeichnet am Donnerstag die Angebote des Straßenbauamts als "ungenügend". "Wir geben nicht auf, wir machen weiter", sagte Schlenker und verwies darauf, dass die Auseinandersetzungen um die umstrittene Trasse noch lange nicht beendet seien. Laut Schlenker sind alle Grundstückseigentümer, die die Kaufangebote ablehnen, Mitglieder der Bürgerinitiative. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative verbindet mit den von Bocklet angekündigten Enteignungsverfahren eine erneute, bessere Prüfung der Notwendigkeit der Umgehungsstraße durch ein unabhängiges Gericht. Noch an einem anderen Punkt könnte laut Schlenker das genehmigte Bauvorhaben scheitern. Das sind die seit Januar vorläufig per Anordnung des Landratsamts gesicherten neuen Überschwemmungsgebiete, durch die die Straße verläuft. In solchen Gebieten dürften keine Bauten errichtet werden, die wie Dämme wirken. Es gebe noch einige Möglichkeiten, die Umgehung zu verhindern, sagte Schlenker optimistisch.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: