Stadtentwicklung:Drei Fußballplätze, eine Zweifachhalle

Stadtentwicklung: SZ-Karte; Bild: GoogleEarth; Quelle: Architekturbüro Batzer

SZ-Karte; Bild: GoogleEarth; Quelle: Architekturbüro Batzer

Machbarkeitsstudie beziffert die Kosten des Sportzentrums III im Westen Fürstenfeldbrucks auf gut acht Millionen Euro. Mehrere Vereine haben Interesse bekundet, sich zu einer Bauträgergesellschaft zusammenzufinden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Das Sportzentrum im Westen der Kreisstadt könnte durchaus um eine Zweifachturnhalle erweitert werden. Darauf lässt der nun verfeinerte Entwurf des Brucker Architekten Thomas Batzer schließen, den er am Dienstag im Sportausschuss vorstellte. Die Machbarkeitsstudie verzichtet aus Kostengründen unter anderem auf die zunächst vorgeschlagene Kletterhalle nebst großem Gastrobereich. Auf dem Grundstück zwischen Bundesstraße 471 und Cerveteristraße könnten drei Fußballplätze sowie bis zu 83 Auto-Stellplätze angelegt werden. Die Reduzierung gegenüber der Ursprungsplanung wird mit einer angestrebten gemeinsamen Nutzung dieser sowie weiterer Parkflächen begründet. In direkter Nachbarschaft wird die neue Niederlassung der Stadtwerke gebaut. Die Kosten für das Konzept, das mit Zweitem Bürgermeister und Sportreferent Erich Raff (CSU), dem Sportbeirat unter Joachim Mack sowie den interessierten Vereinen - TuS Fürstenfeldbruck, FC Aich, BVTA, TSV West sowie Schützen - abgesprochen ist, werden auf etwa 8,2 statt der bislang genannten 14 Millionen Euro veranschlagt. Zweifel an diesem Kostenrahmen hat Axel Lämmle (SPD).

Lämmles Fraktionskollege Walter Schwarz hatte jüngst vorgeschlagen, das Sportzentrum III ohne Sporthalle zu bauen und diese lieber auf dem Gelände einer zusätzlichen Grundschule im Westen vorzusehen. Ob und wann auf einem Grundstück nördlich des TSV-West-Sportgeländes aber eine solche Einrichtung zur Entlastung der überbelegten Richard-Higgins-Schule gebaut wird,ist ungewiss. Zudem halten Experten wie TuS-Präsident Herbert Thoma das alles für eine Milchmädchenrechnung - die an eine Schulturnhalle angebaute Zweifachturnhalle würde die Vereine in der Nutzung eher beschränken und sei dennoch nicht billiger als eine Halle direkt neben den Fußballplätzen. Lämmle kritisierte die Stadtverwaltung, die eine von der SPD vorgeschlagene Variante ohne Sporthalle gar nicht ernsthaft geprüft habe. Raff wiederum warf Lämmle vor, das Sportzentrum "nicht so zu wollen wie die Vereine". Diese würden sich das Gebäude neben den Fußballplätzen wünschen. Bedarf "für eine Halle rein für den Sport", ohne die Beschränkung durch eine schulische Nutzung, sieht auch Markus Droth (CSU). Nach vielen Jahren Diskussion sei es Zeit, endlich voranzukommen.

Im Unterschied zu den bisherigen Planungen ist einer der südlichsten drei Fußballplätze nun in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet, um westlich davon Platz für die Turnhalle zu schaffen - parallel zur nahen Bundesstraße. Eine Modularbauweise erlaubt die Berücksichtigung von Umkleiden, Gaststätte, Gymnastikräumen, Keglern und Schützen. Raff strich heraus, bei dem Konzept handle es sich bisher lediglich um eine Machbarkeitsstudie, über deren Details der Fachausschuss noch eingehend beraten müsse. Raff könnte sich vorstellen, einen der Fußballplätze etwas zu verschieben, um auch noch mehr Platz für einen Zuschauerbereich zu gewinnen. Andreas Ströhle (Piraten) sieht auch großen Bedarf für einen frei zugänglichen Basketballplatz. Der im Osten angrenzende, in Nord-Süd-Richtung verlaufende Waldstreifen soll Aussagen des Grundbesitzers zufolge erhalten bleiben. Gleichwohl soll für ihn ein Freizeitkonzept erarbeitet werden, um ihn für Sportler und Besucher des Brucker Westens attraktiver zu machen.

Der TSV West, der zunächst als Betreiber vorgesehen war, wird das Projekt nicht alleine stemmen können. Raff schlägt vor, der Brucker Verein solle die Sportfelder übernehmen - zwei Rasen sowie einen Kunstrasenplatz. Bei einer Bausumme von einer Million Euro würde der vorgeschriebene zehnprozentige Eigenanteil den TSV West dann lediglich noch mit 100 000 Euro belasten. Der TuS müsste als größter Teilhaber der Bauherrengemeinschaft demzufolge etwa 400 000 Euro aufbringen. Um in den Genuss von Zuschüssen des Bayerischen Landessportverbands zu kommen, würde die Stadt als Bürge auftreten. Lämmle bezeichnete es als bedenklich, dem TSV West nun nur noch die Rolle eines Mieters zuzuweisen und bat um die Einholung einer Stellungnahme. Sollten sich die zahlreichen interessierten Vereine, darunter auch der FC Aich, nicht einigen können, dann könnte sich Droth durchaus auch die Gründung eines Trägervereins vorstellen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: