Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion:Sonnenholzner will Landrätin werden

Bruck: SPD stellt Landrats-Kandidatin vor / Kathrin Sonnenholzner

Die SPD stellt ihr Landratskandidatin vor: Kathrin Sonnenholzner.

(Foto: Johannes Simon)

Zwei Wochen nach dem Wiedereinzug in den Landtag gibt die Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion ihre Kandidatur bekannt. Der Unterbezirksvorstand sieht in ihr den optimalen Gegenentwurf zu Thomas Karmasin.

Von Stefan Salger

Kathrin Sonnenholzner will 2014 Landrätin werden. Am Montag wurde die 57-Jährige von Mitgliedern des Unterbezirksvorstands und Kreisräten als Wunschkandidatin der Landkreis-SPD benannt. Offiziell nominiert werden soll sie bei der Mitgliederversammlung Mitte November. Dann wird auch über das Wahlprogramm der SPD für den Landkreis sowie die Liste der Kreistagskandidaten abgestimmt. Sonnenholzner fordert Thomas Karmasin von der CSU heraus. UB-Chef Michael Schrodi sieht in ihr einen "optimalen Gegenentwurf" zum Amtsinhaber.

Die in Jesenwang wohnende Ärztin sieht sich mitnichten als Zählkandidatin: "Ich will nicht nur kandidieren, sondern wirklich Landrätin werden", sagte sie am Montag im Beisein mehrerer Vorstandsmitglieder des Unterbezirks (UB). Angesichts der Machtverhältnisse äußert sie sich gleichwohl vorsichtig über ihre Erfolgsaussichten: Den amtierenden Landrat abzulösen, das werde "schwer, ist aber nicht unmöglich." Die SPD hofft auf eine Wiederholung der Geschichte, hatte sich doch im Mai 1990 mit Rosemarie Grützner erstmals eine SPD-Frau durchgesetzt. Grützner musste sich 1996 dem heutigen Amtsinhaber geschlagen geben. Gelinge es, Karmasin in eine Stichwahl zu zwingen, so Schrodi, dann sei "alles möglich".

Dass sie erst von zwei Wochen erneut in den Landtag gewählt worden ist, sieht Kathrin Sonnenholzner nicht als Hinderungsgrund an. Denn als Landrätin wäre sie ihrer Überzeugung nach noch näher an den Menschen im Landkreis. Auch im Falle eines Wahlerfolgs bleibe mit Herbert Kränzlein im Maximilianeum ein kompetenter Vertreter, der die Fürstenfeldbrucker Interessen wahre: "Bei ihm wäre der Stimmkreis in guten Händen."

Ebenso wie der bereits von der FDP als Landratskandidat benannte Klaus Rehbock will Sonnenholzner im Kommunalwahlkampf die "fehlende Leidenschaft" des Amtsinhabers herausstreichen. In elfeinhalb Jahren Kreistag ist bei ihr die Überzeugung gereift, dass wichtige Themen mit mehr Interesse behandelt werden müssen. Details über ihr Wahlprogramm will die Mutter von drei Söhnen mit Blick auf die Nominierungsversammlung noch nicht nennen.

Dennoch zeichnen sich die Schwerpunkte bereits ab: Die Energiewende im Landkreis soll durch eine stärkere Betonung der dezentralen Stromerzeugung vorangetrieben und die Diskussion um die Windkraft belebt werden. Wenn der Landrat sich darauf beschränke, den Widerstand gegen die Ausweisung von geeigneten Standorten für Windräder "nur blöd zu finden", dann sei das zu wenig. "Damit ist es nicht getan", sagt Sonnenholzner, die eine aktiv moderierende Rolle der Landkreisspitze vermisst. Defizite sieht die Sprecherin der SPD-Kreistagsfraktion zudem bei der Wohnraum- und Wirtschaftsförderung. In einem Punkt will Sonnenholzner ihren Konkurrenten von der CSU freilich ganz ausdrücklich nicht kritisieren: In der Asylbewerberpolitik liege dieser auf einer Linie mit der SPD.

Karmasin zeigte sich am Montagabend wenig überrascht über seine künftige Konkurrentin. Für sie gelte das gleiche wie für alle anderen Kandidaten: "Ich respektiere alle, fürchte mich aber vor niemandem." Den Vorwurf, er verwalte mehr als er gestalte, weist Karmasin zurück. Die Leistungen der vergangenen Jahre zu beurteilen, könne man getrost den Bürgern überlassen.

Mit dem nach den Weihnachtsferien startenden Wahlkampf soll auch Sonnenholzner vor allem im Osten des Landkreises bei eben jenen Bürgern noch bekannter gemacht werden. Dass die Wahlen in Bund und Land nicht auf eine große Wechselstimmung schließen lassen, räumt Eichenaus Bürgermeister Andreas Magg ein. Es gehe nun darum, den Menschen zu vermitteln, dass man nicht alles umkrempeln muss, aber vieles besser machen könne - so etwa bei der finanziellen Konsolidierung des Landkreises.

Ergebnisse der Landratswahl 2008 (in Prozent): Thomas Karmasin (CSU) 52,62, Peter Falk (SPD) 18,96, Martin Runge (Grüne) 14,41, Georg Stockinger (Freie Wähler) 6,07, Max Keil (UBV) 3,55, Ulrich Bode (FDP) 2,93, Christian Holdt (ÖDP) 1,46

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