Sport:Turner wollen zurück in die Hallen

Turnen

Monatelang mussten junge Turnerinnen und Turner auf Übungsstunden in den Sporthallen verzichten.

(Foto: Turngau Amper-Würm/oh)

Sportvereine könnten den Stillstand nicht länger verkraften, heißt es beim Turngau

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Turnerinnen und Turner wollen zurück in die Sporthallen. "Training in den Hallen muss endlich wieder erlaubt werden", fordert Dieter Zebisch, Vorsitzender des Turngaus Amper-Würm, dem 144 Vereine aus den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Dachau, Starnberg und Landsberg angehören. Mehr als 34 000 Mitglieder sind in diesen Vereinen in den Turnabteilungen gemeldet.

Im Oktober vergangenen Jahres hatten die Turner ihre Trainingsstätten zuletzt betreten. Dann begann der Lockdown. Das ist jetzt sieben Monate her. Mit jeder Verlängerung des Lockdowns hätten immer mehr Mitglieder ihre Kündigung eingereicht, berichtet Zebisch: "Unsere Sportvereine können diesen Stillstand nicht länger verkraften." Der Vereinssport sei für die Gesundheit und Gesunderhaltung der Bevölkerung "von essenzieller Bedeutung", so der Turngauvorsitzende weiter. Ohne Sport fehle den Menschen der Ausgleich zum Alltag, der durch die Corona-Pandemie zudem für viele eine Belastung darstelle. "Wer nicht ausgelastet ist, den ganzen Tag zu Hause verbringt, sich zusätzlich noch ungesund ernährt und vielleicht sogar allein ist, wird auf Dauer gesundheitliche Schäden davontragen", ist sich Zebisch sicher. Viele Menschen klagten auch über Gewichtszunahme, doch nicht nur die körperliche Gesundheit leide, sondern auch die Psyche. Vor allem die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche seien gravierend.

Zebisch fordert deshalb die Öffnung des Vereinssports als Teil der Lösung. Den Sportlern fehlt vor allem eine Perspektive. Je nach Inzidenz hätten bislang nur Kinder trainieren dürfen, und dann auch nur in Kleingruppen und im Freien. Weil die Turner spezielle Geräte oder einen speziellen Boden brauchen, ist Training im Freien kein wirklicher Ersatz - ebenso wenig wie Training im Wohnzimmer über eine Videokonferenz.

Der Bayerische Turnverband (BTV) mit seinen 26 Gauen und 21 sportlichen Fachgebieten fordert von der bayerischen Staatsregierung eine schnelle Öffnung der Sporthallen und eine Anpassung des Testkonzepts an die Bedürfnisse der Vereine. Hygienekonzepte hatten die Vereine bereits im vergangenen Jahr entwickelt. Auch fordern die Turner, die in den Schulen gemachten Corona-Tests zu dokumentieren und für die Verwendung im Sportbetrieb anzuerkennen. Weiterhin benötigten die Vereine ein Testkontingent oder Testbudgets sowie einheitliche Vorgaben, wie die Tests durchzuführen seien. Inzidenzunabhängig sollen die Sporthallen für alle Geimpften geöffnet werden, lautet eine weitere Forderung.

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