Süddeutsche Zeitung

SPD-Kandidat in Fürstenfeldbruck:Energie aus Wind und Sonne

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Christoph Maier stellt sich in der SZ-Radaktion in Fürstenfeldbruck vor. Dabei spricht er über den Klimaschutz und den Abbau der Kohlendioxid-Emissionen

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Christoph Maier ist auf Bewerbungstour. Der SPD-Kandidat möchte im März zum neuen Landrat gewählt werden. Deshalb stellt er sich auch bei der Zeitung vor. Zum Redaktionsbesuch bei der SZ in Fürstenfeldbruck bringt der Rechtsanwalt aus Türkenfeld auch zwei Jusos mit, die beide für den Kreistag kandidieren wollen: Bianca Aßmus und Lukas Heimerl. Im Gepäck hat er auch eines seiner Wahlkampfthemen, den Klimaschutz. Mit diesem Thema möchte der 50 Jahre alte Maier bei den Wählern punkten. Beim Gespräch in der Redaktion verdeutlicht er, wie er die von verkehr, Haushalten sowie Handel und Gewerbe verursachten Kohlendioxid-Emissionen verringern will.

Im Gespräch gibt sich Maier als Macher. Mit einem großen Ausbau von Solar- und Windkraft will er bis 2026 erreichen, dass sich die Stromerzeugung im Landkreis komplett aus erneuerbaren Energien speist. Um einen Mix zu erreichen, der 70 Prozent Sonnenenergie und 20 Prozent Windkraft - sowie zehn Prozent sonstige erneuerbare Energien - enthält, müsste sich die Fläche der Solarmodule von einem Quadratkilometer - dem derzeitigen Stand - auf mehr als vier Quadratkilometer erhöhen. Diese Fläche entspräche einem Prozent der Landkreisfläche, sagt Maier. Außerdem benötigt der Landkreis 20 zusätzliche Windräder von der Leistung, wie sie momentan in Mammendorf stehen.

Allerdings verursachen Verkehr und die Erzeugung von Wärme viel mehr klimaschädliche Emissionen als die Stromproduktion. Knapp 1,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid sind im Jahr 2015 landkreisweit in die Luft geblasen worden. Laut Heimerl sind das die aktuellsten Zahlen. Mehr als 80 Prozent der Emissionen entfallen auf Verkehr und Wärmeproduktion. Ein Vergleich zu 2010 zeige, dass die Emissionen durch Wärme und Verkehr sogar zugenommen hätten, sagt der Brucker, der Umweltingenieurwesen studiert.

Maier fordert daher den raschen viergleisigen Ausbau der S 4 bis Geltendorf, einen Ausbau des Radwegenetzes, Gratis-Tickets für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre und ein 365-Euro-Jahresticket für Erwachsene. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, müsse bezahlbar bleiben, sagte der Landratskandidat. Das sei der Anspruch von Sozialdemokraten. Zudem wirbt er für die Errichtung von Mobilitätsstationen, an denen Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs umsteigen und beispielsweise mit einem Fahrrad ihren Weg fortsetzen können.

"Riesige Einsparpotenziale" sieht Maier im Bereich der Wärmeerzeugung. Die meisten Gebäude stammten aus der Zeit vor 1980 sagte er. Eine Sanierungsoffensive könne helfen, öffentliche Gebäude, aber auch Wohn- und Geschäftshäuser besser zu dämmen. Die nötigen Kredite könnten aus den Einsparungen beim Energieverbrauch bezahlt werden, sagte Maier und verwies auf das Modell der Einsparpartnerschaften.

Die im Landkreis "grüne SPD", wie Maier sagte, fordert auch ein Tierheim für den Landkreis. Zudem will sie den Flächenverbrauch durch Nachverdichtung und Bauen in die Höhe eindämmen. Öffentliche Blühwiesen und Grünstreifen sollen nach den Worten von Aßmus vielen Arten Nahrung und Lebensraum bieten. Einsetzen möchten sich die Sozialdemokraten auch für eine Verminderung des Verpackungsmülls.

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Quelle:
SZ vom 23.11.2019
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