SPD bedient sich in der Nachbarschaft:Lochhausener soll Gröbenzell führen

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Erst vor Kurzem ist Florian Ritter für die SPD wieder in den Landtag eingezogen. Jetzt will er Bürgermeister werden

Von Erich C. Setzwein

Florian Ritter, designierter Bürgermeisterkandidat der SPD in Gröbenzell (Foto: Günther Reger)

Die Gröbenzeller SPD hat sich für ihren Kommunalwahlkampf Unterstützung von außen geholt und mit Florian Ritter aus Lochhausen ihren designierten Bürgermeisterkandidaten präsentiert. Der 51-Jährige ist gerade erst für die SPD in den Landtag gewählt worden und rechnet sich als Nicht-Gröbenzeller gute Chancen aus, das Rathaus für seine Partei zu gewinnen. Seine Nominierung durch die Mitgliederversammlung am 21. Oktober gilt nur noch als Formsache, nachdem ihn der Ortsvorstand am Mittwoch einstimmig als Kandidaten vorgeschlagen hatte.

Im Trachtenjanker, roter Samtweste und weißem Stehkragenhemd trat Florian Ritter am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in der Alten Schule auf, flankiert von seiner Frau Stephanie Jung, Mitgliedern des Ortsvereins sowie dem neuen SPD-Landtagsabgeordneten und früheren Puchheimer Bürgermeister Herbert Kränzlein und dessen Nachfolger Norbert Seidl, ebenfalls SPD. Kurz nach seiner Wiederwahl in den bayerischen Landtag, wo er in der vergangenen Legislaturperiode im Verfassungsausschuss sowie den Ausschüssen für Kommunales sowie Haushalt mitarbeitete und als ausgebildeter Datenverarbeitungskaufmann auch der Datenschutzkommission angehörte, war Ritter von den Genossen aus Gröbenzell angesprochen worden. Ein Externer schien für den SPD-Fraktionsvorsitzenden und früheren Bürgermeisterkandidaten Peter Falk die beste Lösung, schon allein deshalb, weil sich innerhalb des Ortsvereins aus vielerlei Grünen niemand für eine Kandidatur bereit erklärt hatte. Ritter verfolgt nach eigenen Angaben seit viereinhalb Jahren - so lange wohnt er schon in Lochhausen - die Gröbenzeller Kommunalpolitik in groben Zügen und macht sich jetzt mit den Details vertraut. Er zeigte sich dennoch schon gut unterrichtet in den drängenden Fragen der Gröbenzeller Ortsplanung. Am aktuellen Diskussionsstand der Hotelplanung in der Bahnhofstraße versuchte er deutlich zu machen, dass es mit ihm als Bürgermeister keine Planung von oben herab, sondern nur ein Miteinander mit Anliegern und Grundstücksbesitzern geben werde.

Seidl betrachtete die Situation nach dem, wie Kränzlein es sah, Putsch der CSU gegen ihren Bürgermeister "mit Argwohn und Skepsis". Beide wiesen auf die gute interkommunale Zusammenarbeit zwischen Gröbenzell und Puchheim hin, die auf vertrauensvoller Basis fortgesetzt werden sollte. Herbert Kränzlein und Norbert Seidl sagten dem künftigen Kandidaten ihre Unterstützung im Wahlkampf zu und lobten die Personalentscheidung der Gröbenzeller SPD als "Glücksfall" und "neue Chance für Gröbenzell". An Wahlkampferfahrung dürfte es Ritter nicht mangeln, hat er nicht nur zwei eigene Bewerbungen im Stimmkreis München-West erfolgreich absolviert, sondern davor schon den Bundestagswahlkampf seiner Frau Stephanie Jung organisiert. Die hob vor allem die Teamfähigkeit ihres Mannes hervor, eine wichtige Voraussetzung für die Führung einer Verwaltung. Der will Ritter, sollte er Chef im Gröbenzeller Rathaus werden, sehr offen begegnen. "Motivation ist wichtiger als Sachkenntnis, denn wer motiviert ist, eignet sich die Sachkenntnis lieber an", sagte Ritter.

Im Anschluss an die Pressekonferenz wollten die SPD-Vorstandsmitglieder ihren Kandidaten Ritter noch Bürgermeister Dieter Rubenbauer (CSU) vorstellen.

© SZ vom 11.10.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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