Soziales:Ein guter Start in die erste Klasse

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Das Aktionsbündnis (von links): Friedhelm Engelhard, Dominik Kling, Soziale Beratung der Diakonie, Philipp Goroll, Johanniter Puchheim, Sonja Schlünder, Diakonie und Sabine Brügel-Fritzen, Sozialdienst Germering. (Foto: Diakonie/oh)

Aktion "Schultüte" unterstützt Kinder aus einkommensschwachen Familien

Von Ingrid Hügenell, Fürstenfeldbruck

"Bildung ist einfach die beste Vorbeugung gegen Armut", heißt es in einer Pressemitteilung der Aktion "Schultüte". Deshalb will die Aktion es auch Kindern aus finanziell schwachen Familien ermöglichen, mit der gleichen Ausstattung wie ihre Mitschüler die erste Klasse zu besuchen. Müssen die Eltern zum Beispiel vom Arbeitslosengeld II leben, haben ihre Kinder oft schwierige Bedingungen zum Schulbeginn.

Der Regelsatz des Arbeitslosengelds II reiche kaum für die Erstausstattung. Schulranzen, Hefte und Stifte, Turnsachen und anderes kosteten schnell an die 250 Euro, teilt das Diakonische Werk für die Aktion Schultüte mit. "Der Schulanfang verursacht in Familien mit wenig Geld große Probleme." Die staatlichen Leistungen für Bildung und Teilhabe betrügen pro Kind 150 Euro für den Schulanfang. "Das reicht jedoch nicht für die Einschulung", schreibt die Diakonie. "Deshalb wollen wir diese Familien finanziell unterstützen." Der erste Schultag solle für alle Kinder ein entspannter und fröhlicher Beginn in einen neuen Lebensabschnitt werden.

Das Aktionsbündnis der Aktion Schultüte, bestehend aus der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Diakonischem Werk Fürstenfeldbruck, dem Sozialdienst Germering und der Initiative zur Selbsthilfe ISB hilft seit 2008 Einschulungskindern. Im Jahr 2018 erhielten 80 Familien mit 85 Einschulungskindern im Landkreis eine schnelle, unbürokratische Hilfe. 11 693 Euro wurden ausbezahlt. In mehr als 37 Prozent der Familien war ein Elternteil alleinerziehend, ein wesentlicher Armutsfaktor. Fast 90 Prozent waren Migranten. Das deute darauf hin, dass gerade dieser Personenkreis in der unteren Einkommensgruppe verhaftet bleibt. Das könne unter anderem an mangelnden Sprachkenntnissen und damit verbunden unzureichender Aus- oder Weiterbildung liegen.

Heuer haben laut Diakonie bereits viele Spender Mittel für die Unterstützung der Einschulungskinder bereitgestellt. Zum Schulbeginn können sich Eltern an die Kooperationspartner wenden. Termine kann man bei der Johanniter-Unfallhilfe unter Telefon 089/89 01 45-78, beim Verein ISB unter 08141/38 74 01 oder beim Sozialdienst Germering unter 089/84 48 45 vereinbaren. Mit dem Nachweis der Bedürftigkeit, der Materialliste der Grundschule und den Belegen über den Kauf von Schulsachen erhalten die Eltern Geld aus dem Spendentopf. Auf das Arbeitslosengeld II wird die Unterstützung als zweckgebundene Spende nicht angerechnet.

Um den Kindern helfen zu können, erbittet die Aktion Spenden auf das Konto IBAN: DE65700530700008070237, BIC: BYLADEM1FFB, Sparkasse Fürstenfeldbruck, Diakonisches Werk, Soziale Dienste, Aktion Schultüte.

© SZ vom 10.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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